Lexikon der Mathematik: Scheitelpunkt
ein Punkt einer regulären ebenen Kurve α(s), in dem die Ableitung dκ(s)/ds der Krümmungsfunktion κ(s) nach dem Kurvenparameter 0 ist.
Eine Kurve heißt geschlossen, wenn die Komponenten von κ(s) periodische Funktionen sind. Eines der ersten Resultate der Differentialgeometrie im Großen ist der Vierscheitelsatz:
Eine geschlossene Kurve mit positiver Krümmung hat mindestens vier Scheitelpunkte.
Die Ellipse mit den Halbachsen a und b hat die parametrische Gleichung β(t) = (a sin(t), b sin(t)). Ihre Krümmung κ(t) und deren Ableitung κ′(t) sind die Funktionen
Somit verschwindet κ′(t) im Fall a ≠ b für die vier Werte t = k π/2 (k = 0, l, 2, 3), die den Kurvenpunkten (±a, 0) und (0, ±b) entsprechen. Für a = b ergibt sich eine Kreislinie, die nur aus Scheitelpunkten besteht.
Ein anderes Beispiel liefern die Sinusovale
Der Scheitelpunkt S = (0, 0) der Parabel γ(t) = (t, p t2) wird meist im Zusammenhang mit einer elementargeometrischen Konstruktion definiert, S ist aber auch im Sinne der hier gegebenen allgemeinen Definition ein Scheitelpunkt der Parabel.
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