Lexikon der Mathematik: Winkelmeßinstrumente
unterschiedlich genaue Geräte zur Messung des Winkels zwischen Geraden und Flächen, oder auch zur Konstruktion von Geraden mit einem vorgegebenen Neigungswinkel zu einer Bezugsgröße (Gerade oder Ebene).
Der einfache Winkelmesser (früher Transporteur) ist als Halb- oder Vollkreis ausgebildet und trägt auf der Peripherie eine Gradeinteilung mit 1°-Teilung, sowie markierten Mittelpunkt und Durchmesser. In der Fertigungstechnik wird er auch als Anlege- oder Kontaktgoniometer bezeichnet und besitzt in diesem Fall ein im Mittelpunkt drehbar angebrachtes Lineal mit einem Zeiger auf die Gradeinteilung.
In der Geodäsie dient der Theodolit zum Messen von vertikalen und horizontalen Winkeln mit entsprechender Genauigkeit. Eine um die vertikale Achse des Theodoliten drehbare Scheibe mit einem Nonius, die Alhidade, bewegt sich konzentrisch in einem mit der Gradeinteilung versehenen horizontalen Kreis. Auf der Alhidade ist außerdem ein Zielfernrohr, das in vertikaler Richtung in einer Ebene senkrecht zur Alhidade schwenkbar ist, angebracht. Die Differenz zweier Ablesungen in verschiedene Zielrichtungen gibt den Vertikal- und den Horizontalwinkel an.
In der Astronomie werden die Lichtrichtungen der Gestirne durch Winkelmeßgeräte ermittelt. Ihre Arbeitsweise ist der des Theodoliten vergleichbar.
In der Kristallographie werden Neigungswinkel von Flächen durch Reflektion von Lichtstrahlen mittels Reflexionsgoniometern gemessen.
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