Lexikon der Neurowissenschaft: Sexualdimorphismus
Sexualdimorphismusm [von latein. sexualis = geschlechtlich, griech. dimorphos = zweigestaltig], Geschlechtsdimorphismus, E sexual dimorphism,deutliche Unterschiede in der Gestalt, Größe, Färbung, Physiologie oder im Verhalten zwischen den Geschlechtern einer Art. Derartige Unterschiede werden als sekundäre Geschlechtsmerkmale bezeichnet ( siehe Zusatzinfo ). Geschlechtsunterschiede aus neurowissenschaftlicher Sicht.
Sexualdimorphismus
Ein Teil der sexualdimorph entwickelten Eigenschaften steht unmittelbar im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Funktionen der Geschlechter bei der Fortpflanzung. Zum Auffinden eines Geschlechtspartners werden bei manchen Arten von einem Geschlecht Locksignale (z.B. Sexuallockstoffe, Pheromone) eingesetzt, und die entsprechenden Strukturen (z.B. Duftdrüsen) sind dann nur bei diesem Geschlecht (oft beim
) ausgebildet. Das andere Geschlecht hat dann vielfach stark entwickelte Sinnesorgane, die auf diese Signale ansprechen, so z.B. vergrößerte und stärker entwickelte Fühler (bei den
mancher Schmetterlinge) oder, falls das
optisch erkannt wird, vergrößerte Augen, wie die
bei den Eintagsfliegen und den Leuchtkäfern. – Die individuelle Entwicklung sexualdimorpher Eigenschaften erfolgt bei Wirbeltieren und höheren Krebsen unter dem Einfluß der männlichen bzw. weiblichen Sexualhormone. Bei höheren Krebsen steuert das Hormon einer androgenenDrüse die Ausbildung der männlichen sekundären Geschlechtsmerkmale. Entfernt man sie experimentell, so entwickelt, z.B. bei Krabben, der Hinterleib die weiblichen Merkmale. Verbreitet ist die hormonale Steuerung des Sexualdimorphismus bei Wirbeltieren. Kastrierte Hirsche bilden kein Geweih aus, kastrierte Hennen werden "hahnenfedrig", kastrierte Enten entwickeln in der nächsten Mauser das Prachtkleid des Erpels.
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