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Lexikon der Optik: Aberrometrie

Aberrometrie, Methoden zur Messung der Aberration des Auges. Diese haben bisher klinisch-experimentellen Charakter. Ziel der A. ist es, Hinweise zur Optimierung der Abbildungsgüte bei der optischen Korrektion durch Brillengläser oder Kontaktlinsen sowie bei der operativen Korrektur durch intraokulare Linsen oder durch refraktive Hornhautchirurgie zu erhalten.

Neben Unregelmäßigkeiten der optischen Grenzflächen können auch die Ursachen der Nachtmyopie durch die A. quantifiziert werden.

Beim Polarisationsaberrometer wird unter Verwendung zweier gekreuzter Polarisatoren, von denen der eine (der Analysator) eine feine Öffnung aufweist, dafür gesorgt, daß der zentrale Teil einer kreuzförmigen Testfigur unter Beteiligung nur eines ausgewählten Stückes der Pupillenfläche, der restliche Teil dagegen unter Beteiligung der gesamten Pupillenfläche auf der Netzhaut des Patientenauges abgebildet wird (Abb. 1). Man vergleicht so die Refraktion eines Teiles der Pupille mit der der Gesamtpupille. Licht von der zentralen Bildschirmöffnung gelangt nur durch das Loch im Analysator und damit durch einen Teil der Pupille ins Auge, vom übrigen Bildschirm dagegen durch die gesamte Pupillenfläche. Beim Vorliegen von Aberration erscheint dem Patienten daher die Kreuzmitte gegenüber dem äußeren Teil der Kreuzfigur verschoben. Er stellt ein optisches Kompensationssystem so ein, daß diese Verschiebung rückgängig gemacht wird.

Der eingestellte Kompensationswert gibt dann die Aberration (in dpt bzw. 1/m) am jeweiligen Meßort an. Indem man den Analysator so verschiebt, daß das Loch in einzelnen Schritten über die Pupille geführt wird, und man jeweils die geschilderte Messung vornimmt, erhält man die Refraktionsverteilung über die Pupille.

Das Gitteraberroskop hingegen erlaubt nur qualitative Aussagen über die Aberration des Auges. Im Zentrum einer Platte, die in den Halter der Refraktionsbrille gesteckt wird, befindet sich eine kreisförmige Öffnung mit einem Gitter aus parallelen Drahtfäden (Abb. 2). Davor wird eine Linse gebracht, die eine künstliche Myopie (Kurzsichtigkeit) von 7 dpt hervorruft. Der Patient sieht Schattenstreifen, die sogenannten Tscherning-Muster, die bei Vorhandensein von Aberration gekrümmt erscheinen (Abb. 3).



Aberrometrie 1: Prinzip des Polarisationsaberrometers. 1 Lichtquelle zur Durchstrahlung der Schirmöffnung, 2 Polarisator, 3 Beobachtungsschirm mit Kreuzfigur, 4 Durchbruch im Zentrum des Schirmes mit nicht durchbrochener Kreuzfigur, 5 Analysator mit zentralem Loch, 6 Probandenauge, 7 Lichtquelle zur Schirmbeleuchtung.



Aberrometrie 2: Prinzip des Gitteraberroskops.



Aberrometrie 3: Wahrnehmungsbilder am Gitteraberroskop. a bei Normalsichtigkeit, b bei monokularer Diplopie, c bei Keratokonus, d nach Keratotomie.

  • Die Autoren
Roland Barth, Jena
Dr. Artur Bärwolff, Berlin
Dr. Lothar Bauch, Frankfurt / Oder
Hans G. Beck, Jena
Joachim Bergner, Jena
Dr. Andreas Berke, Köln
Dr. Hermann Besen, Jena
Prof. Dr. Jürgen Beuthan, Berlin
Dr. Andreas Bode, Planegg
Prof. Dr. Joachim Bohm, Berlin
Prof. Dr. Witlof Brunner, Zeuthen
Dr. Eberhard Dietzsch, Jena
Kurt Enz, Berlin
Prof. Joachim Epperlein, Wilkau-Haßlau
Prof. Dr. Heinz Falk, Kleve
Dr. Wieland Feist, Jena
Dr. Peter Fichtner, Jena
Dr. Ficker, Karlsfeld
Dr. Peter Glas, Berlin
Dr. Hartmut Gunkel, Berlin
Dr. Reiner Güther, Berlin
Dr. Volker Guyenot, Jena
Dr. Hacker, Jena
Dipl.-Phys. Jürgen Heise, Jena
Dr. Erwin Hoffmann, Berlin (Adlershof)
Dr. Kuno Hoffmann, Berlin
Prof. Dr. Christian Hofmann, Jena
Wolfgang Högner, Tautenburg
Dipl.-Ing. Richard Hummel, Radebeul
Dr. Hans-Jürgen Jüpner, Berlin
Prof. Dr. W. Karthe, Jena
Dr. Siegfried Kessler, Jena
Dr. Horst König, Berlin
Prof. Dr. Sigurd Kusch, Berlin
Dr. Heiner Lammert, Mahlau
Dr. Albrecht Lau, Berlin
Dr. Kurt Lenz, Berlin
Dr. Christoph Ludwig, Hermsdorf (Thüringen)
Rolf Märtin, Jena
Ulrich Maxam, Rostock
Olaf Minet, Berlin
Dr. Robert Müller, Berlin
Prof. Dr. Gerhard Müller, Berlin
Günter Osten, Jena
Prof. Dr. Harry Paul, Zeuthen
Prof. Dr. Wolfgang Radloff, Berlin
Prof Dr. Karl Regensburger, Dresden
Dr. Werner Reichel, Jena
Rolf Riekher, Berlin
Dr. Horst Riesenberg, Jena
Dr. Rolf Röseler, Berlin
Günther Schmuhl, Rathenow
Dr. Günter Schulz, Berlin
Prof. Dr. Johannes Schwider, Erlangen
Dr. Reiner Spolaczyk, Hamburg
Prof. Dr. Peter Süptitz, Berlin
Dr. Johannes Tilch, Berlin (Adlershof)
Dr. Joachim Tilgner, Berlin
Dr. Joachim Träger, Berlin (Waldesruh)
Dr. Bernd Weidner, Berlin
Ernst Werner, Jena
Prof. Dr. Ludwig Wieczorek, Berlin
Wolfgang Wilhelmi, Berlin
Olaf Ziemann, Berlin


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