Lexikon der Optik: Hemmung
Hemmung, 1) laterale H., hemmende Wirkung eines Neurons auf benachbarte Neuronen. Sie dient der Verbesserung der Informationsübertragung, indem die Erregungen räumlich begrenzt und Kontraste erhöht werden. Die laterale H. ist in allen Schaltstellen der afferenten Nervenbahnen wirksam, so daß im Falle der Aktivierung einer begrenzten Zahl peripherer Rezeptoren die Erregung im Nervensystem auf relativ wenige Neurone, die von gehemmten Neuronen umgeben sind, beschränkt bleibt. Die laterale H. ist an die antagonistische Organisation der rezeptiven Felder gekoppelt. Im Monokularsehen führt sie zu einer Erhöhung des Helligkeitskontrastes.
2) visuelle H., physiologische Minderung oder Unterbrechung der Umsetzung von Netzhautbildern oder Teilen dieser Bilder in visuelle Empfindungen. Visuelle H. dient der Vermeidung von Störungen des Binokularsehens, die durch Diplopie oder Konfusion bedingt sein können. Normales Binokularsehen ist an Hemmungsvorgänge im visuellen System gebunden. H. stellt eine Informationsauswahl dar. Sie verhindert, daß die Wahrnehmung von Objekten außerhalb des Panum-Raumes durch physiologische Diplopie gestört wird.
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