Paläontologie: Der überraschende Ursprung der Finger
Fünf Finger, die an der Handfläche ansetzen: Mit dieser Anordnung, die Flexibilität mit Kraft vereint, können wir Klavier spielen, einen Hammer schwingen oder einen Mitmenschen zärtlich berühren. Kein anderer Körperteil ist uns so vertraut – schließlich brauchen wir ihn für die meisten alltäglichen Verrichtungen, vom Ankleiden und Autofahren bis zum Kochen und SMS-Schreiben. Unter den Gesichtspunkten der Evolutionsbiologie birgt die Hand jedoch bis heute noch manches Rätsel, und das gilt besonders für die ersten Stadien ihrer Entstehung. Bei anderen Tieren mit vier Extremitäten – zusammengefasst in der Gruppe der Vierfüßer oder Tetrapoden – sehen die Hände ganz anders aus als unsere und funktionieren auch nicht so. Vögel und Fledermäuse etwa haben daraus raffiniert gebaute Flügel gemacht; bei Elefanten dagegen tragen sie Gliedmaßen mit dem Umfang von Baumstämmen.
Der grundlegende Aufbau der Hände ist aber immer der gleiche. Über die Ähnlichkeiten schrieb schon 1859 Charles Darwin (1809-1882) in »On the Origin of Species«: »Was könnte merkwürdiger sein, als dass die beim Menschen zum Greifen, beim Maulwurf zum Graben geformte Hand, das Bein des Pferdes, die Flosse des Tümmlers und der Flügel der Fledermaus alle nach demselben Muster gebaut sind und über ähnliche Knochen an der gleichen relativen Position verfügen?«
Darwin lieferte eine einleuchtende Erklärung dafür: All die unterschiedlichen Tiere teilen dieses Bauprinzip, weil sie aus einem gemeinsamen Vorfahren hervorgegangen sind, der Gliedmaßen mit Fingern besaß …
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