Wasserwirtschaft: Wege aus der Trockenheit
In Sachsen und Brandenburg brannten Wälder. Der Rhein führte zeitweise so wenig Wasser, dass Schiffe Probleme hatten, ihn zu passieren: So und ähnlich lauteten die Schlagzeilen des Sommers. Auf einmal, so scheint es, ist das Thema Trockenheit mitten in Deutschland angekommen. Das war bis vor einigen Jahren ganz anders – weder in der Öffentlichkeit noch in den wissenschaftlichen Fachgremien interessierten sich die Menschen für Wassermangel. Doch jetzt, nach mehreren aufeinanderfolgenden Dürrejahren, hat sich das geändert.
Wie konnte es dazu kommen? Hat der Klimawandel Deutschland schlagartig aus einer Situation des Überflusses in eine Lage des Mangels katapultiert? Ganz so einfach ist es nicht, denn verschiedene Faktoren spielen eine Rolle, wenn Wasserknappheit entsteht.
Im Vergleich zu den regenarmen und trockenen Regionen der Welt war und ist Deutschland weiterhin ein relativ wasserreiches Land. Auf Grund der günstigen klimatischen Gegebenheiten ist man hier lange recht sorglos mit dem kostbaren Gut umgegangen. Wie man das Wasser sparsam einsetzt, wo natürliche Landschaften als Wasserspeicher dienen können und wie sich die Landnutzung auf den Wasserhaushalt auswirkt, wurde kaum beachtet. Doch die Dürreperiode von 2018 bis 2020 sowie auch der extrem trockene Sommer 2022 – sehr wahrscheinlich eine Folge des Klimawandels und ein Vorbote dafür, wie sich die Situation in Zukunft entwickeln wird – haben deutlich gezeigt, wie wenig nachhaltig wir mit den kostbaren Gut Wasser umgehen. Wenn wir für die Zukunft gerüstet sein wollen, müssen wir jetzt umsteuern. Das bedeutet einen Paradigmenwechsel im Wassermanagement, einen grundlegenden Wandel in Umgang mit der Ressource in der Landschaft. Denn es genügt langfristig nicht, bestimmte Arten der Wassernutzung während Extremphasen zeitweise zu verbieten oder neue Fernwasserleitungen zu bauen …
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