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Wasserdampf: Das übersehene Treibhausgas

Mehr Wasserdampf in einer wärmeren Atmosphäre liefert Treibstoff für Hurrikane und verursacht Überschwemmungen durch Starkregen.
An der Ostküste von Queensland, Australien, braut sich ein Sturm zusammen.

Im Sommer 2021 hat sich schmerzhaft gezeigt, welche folgenschweren Wetterlagen wir auf Grund der fortschreitenden globalen Erwärmung künftig erwarten müssen. Mehr als 180 Menschen sind bei den schweren Unwettern mit ihren darauf folgenden Überschwemmungen in der Eifel und im Bergischen Land im Juli ums Leben gekommen. Stellenweise gingen dort innerhalb von zwei Tagen über 200;nbsp;Millimeter Regen nieder. Allein im Einzugsgebiet der Ahr rauschten am 14. Juli mehr als 90 Liter Wasser pro Quadratmeter auf die Erde, wie der Deutsche Wetterdienst gemessen hat – sonst fallen dort im ganzen Monat durchschnittlich 70 Liter. Und in anderen Teilen der Welt brachen die sommerlichen Niederschläge ebenfalls Rekorde: Ende Juli fiel in der chinesischen Provinz Henan die sonst in einem Jahr übliche Regenmenge von gut 600 Millimetern innerhalb von nur drei Tagen. Mitte August löste im US-Bundesstaat Tennessee ein scharfer Knick im Jetstream Wolkenbrüche mit mehr als 400 Millimeter Regen in 24 Stunden aus, mindestens 20 Menschen starben in den Fluten.

Dabei waren das noch nicht einmal Hurrikane oder andere tropische Wirbelstürme. Doch bald tobte Hurrikan Ida durch den Golf von Mexiko, der neunte Tropensturm der Atlantischen Hurrikansaison 2021. Am 28. August handelte es sich noch um einen Kategorie-1-Hurrikan mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 130 Stundenkilometern. Kaum 24&mnsp;Stunden später schwoll Ida mit Wucht zu Kategorie 4 an, fast doppelt so schnell wie laut Definition des US-National Hurricane Center für einen sich rasch intensivierenden Sturm üblich. Sie traf mit Windgeschwindigkeiten von 240 Stundenkilometern auf die Küste von Louisiana und hinterließ über eine Million Menschen tagelang ohne Strom, mehr als 600 000 ohne Wasser. Ida wütete weiter in nordöstlicher Richtung und lud in New York City rekordbrechende 80 Millimeter Regen in einer Stunde ab. Der Sturm forderte mindestens 80 Menschenleben.

Gemeinsam war allen diesen Katastrophen die Anwesenheit von reichlich Wasserdampf in der Luft… 

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  • Quellen

Kalnay, E. et al.: The NCEP/NCAR Reanalysis 40-Year Project. Bulletin of the American Meteorological Society 77, 1996

Kiehl, J. T., Trenberth, K. E.: Earth’s annual global mean energy budget. Bulletin of the American Meteorological Society 78, 1997

Knutti, R., Hegerl, G. C.: The equilibrium sensitivity of the Earth’s temperature to radiation changes. Nature Geoscience 1, 2008

Van Oldenborgh, G. J. et al.: Attribution of extreme rainfall from Hurricane Harvey, August 2017. Environmental Research Letters 12, 2017

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