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Stroop-Effekt: Farbige Wortfalle
Viele unserer Handlungen laufen unbewusst und automatisch ab. Auch beim Lesen verlassen wir uns "blind" auf einen solchen Automatismus - doch wenn Inhalt und Gestaltung eines gedruckten Worts auseinanderklaffen, verlieren wir schnell den Durchblick.
Lesen prägt unsere Kultur – egal ob Sie sich einem Groschenroman hingeben, einem dicken Klassiker oder dieser Zeitschrift, die Sie gerade in Ihren Händen halten. Welche Macht das geschriebene Wort über unser Gehirn hat, demonstrierte bereits 1935 der amerikanische Psychologe John Ridley Stroop (1897-1973). Er griff dabei auf ein Phänomen zurück, das knapp ein halbes Jahrhundert zuvor James McKeen Cattell (1860-1944) entdeckt hatte. Dem Mitarbeiter am weltweit ersten psychologischen Labor in Leipzig war aufgefallen, dass uns das Lesen eines Worts wie "BLAU" deutlich schneller gelingt, als seine Bedeutung – also die Farbe Blau – zu benennen.
Stroop hatte nun die Idee, Wort und Bedeutung zu trennen, indem er Farbwörter in verschiedenen Buchstabenfarben druckte: Das Wort "BLAU" konnte beispielsweise in blauer sowie in roter Schrift erscheinen ...
Stroop hatte nun die Idee, Wort und Bedeutung zu trennen, indem er Farbwörter in verschiedenen Buchstabenfarben druckte: Das Wort "BLAU" konnte beispielsweise in blauer sowie in roter Schrift erscheinen ...
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