Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Planetenbeobachtung: Der Schweif des Merkurs

Im Rahmen meiner Dissertation über Methoden der Schmalbandfotografie stieß ich auf ein Phänomen, dem ich selbst einmal fotografisch auf die Spur kommen wollte. Ich nahm mir vor, das Auftauchen und Verblassen des goldgelben Merkurschweifs zu dokumentieren.
Merkurs Narbengesicht, noch ohne Schweif

Merkur ist der sonnennächste Planet. Er besitzt keine nennenswerte Atmosphäre und ist – wie unser Mond – mit Kratern übersäht. Seit Anfang der 2000er Jahre fotografiere ich Merkur hin und wieder mit Hilfe von verschiedenen Teleskopen. Die Ergebnisse wurden mit der Zeit dank der technischen Fortschritte und der eigenen Erfahrungen immer besser. Im April 2020 gelangen mir schließlich Ansichten einiger seiner Krater. Für solche Resultate sind viele kurze Belichtungen und einige tausend Einzelbilder nötig, um die Turbulenzen unserer Erdatmosphäre via Lucky-Imaging-Methode (siehe SuW 3/2012, S. 82) auszutricksen, was mit Planetenkameras recht gut funktioniert.

Merkur ist zwar zu massearm, um eine Atmosphäre halten zu können, dennoch besitzt er eine Exosphäre. Diese extrem dünne Hülle aus Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Sauerstoff, Wasserstoff und Helium entsteht durch verdampfendes Material bei Einschlägen von Meteo­riten und durch Wasserstoff- und Helium­atome aus dem Sonnenwind. Merkurs Exosphäre wird vom Sonnenwind zu einem langen Schweif auseinandergezogen, der ähnlich einem Kometenschweif von der Sonne weg weist. Dieser kann um das 100-Fache größer sein als der Durchmesser der Erde.

Kennen Sie schon …

Sterne und Weltraum – Swing-by – Raumsonde JUICE im Billardspiel mit Mond und Erde

Die europäische Raumsonde JUICE führte ein wichtiges Swing-by-Manöver am Erde-Mond-System durch, um mittels der Schwerkraft zu beschleunigen. Dabei half erstmals auch der Mond mit. Bis 2029 folgen drei weitere Planetenvorbeiflüge, um 2031 dann Jupiter und seine Galileischen Monde zu erreichen. Wir informieren Sie über die Details der Mission. Im zweiten Teil unserer Serie über Observatorien berichten wir über das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO, das in der chilenischen Atacama-Wüste gebaut wird. Ein langjähriger ESO-Mitarbeiter beschreibt uns den Fortschritt des Großprojekts. Das ELT soll ähnliche Durchbrüche wie die Weltraumteleskope Hubble und James Webb ermöglichen. Darüber hinaus beleuchten wir die wissenschaftshistorische Bedeutung der Werke des Philosophen Immanuel Kant, der dieses Jahr 300 Jahre alt geworden wäre, und zeigen in unserem Praxisbericht, wie Sie vom Boden aus mit amateurastronomischen Mitteln Raumstationen am Himmel fotografieren können.

Sterne und Weltraum – 25 Jahre VLT – Jubiläum des Riesenteleskops

Das Very Large Telescope, das seit dem Jahr 2000 beeindruckende Aufnahmen mit seinen vier kombinierbaren 8-Meter-Spiegeln liefert, ist der Auftakt unserer dreiteiligen Serie über Observatorien in der chilenischen Atacama. Lesen Sie unseren Insiderbericht über die Arbeit und Technik des ESO-Riesenteleskops. Wir blicken mit der Raumsonde Juno in die Vulkanschlünde des Jupitermonds Io und und zeigen, wie Wissenschaftler das Phänomen von Glitches – der kurzzeitigen Rotationsbeschleunigung von Neutronensternen – simulieren. Weiter testen wir, wie sich eine innovative neue Astrokamera mit integriertem Nachführsensor im Praxiseinsatz bewährt.

Spektrum - Die Woche – Impfstoffe aus der Maßschneiderei

Festwoche in der Wissenschaft: Die Nobelpreise 2023 für Medizin, Physik und Chemie wurden verliehen. Lesen Sie in »Spektrum – Die Woche« alles Wesentliche zu den preisgekrönten Forscherinnen und Forschern. Außerdem gibt es Antworten auf die Frage: Wie gesund sind fleischlose Ersatzprodukte?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.