Figurative Sprache: Nimm's nicht so wörtlich

In diesem erfundenen Dialog verwenden Mutter und Tochter bestimmte rhetorische Mittel, um ihre Emotionen zum Ausdruck bringen. Zunächst vermeidet die Mutter eine direkte Kritik und versucht, den sich anbahnenden Konflikt auf ironische Weise zu lösen. Die ebenfalls ironische Reaktion der Tochter zeigt ihr aber, dass sie damit nicht weiterkommt. Daraufhin benutzt sie eine Metapher, den bildhaften Vergleich mit einer Herde Flusspferde, um zu unterstreichen, wie wichtig ihr die Sache ist.
Wenn man solche Ausdrucksweisen, die im übertragenen Sinn gebraucht werden, allzu wörtlich nimmt, ist das oft sehr amüsant. Till Eulenspiegel, der berühmte Schalk aus dem Braunschweiger Land, hat seinen Mitmenschen damit immer wieder Streiche gespielt. So fragt er als Bäckergeselle einmal seinen Meister, was er bis zum nächsten Morgen backen solle. Der Bäcker ruft spöttisch aus: "Was pflegt man denn zu backen? Eulen oder Meerkatzen!" Eulenspiegel hält sich gewissenhaft an den Auftrag und formt aus dem Teig lauter Eulen und Meerkatzen – zum Entsetzen des Bäckers!
Die Geschichten vom Till Eulenspiegel zeigen, wie vieldeutig Sprache sein kann ...
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