Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Sucht: Eine unwiderstehliche Verbindung

Was unterscheidet harmloses Kaffeetrinken von gefährlichem Rauchen? Neurowissenschaftler ergründen, wie sich Gewohnheiten zur Sucht entwickeln.
Kaffee Zigarette q

Im Kultfilm "Coffee and Cigarettes" sitzen die Musiker Tom Waits und Iggy Pop in einem typisch amerikanischen Diner und schlürfen Kaffee. Auf dem Tisch liegt eine Packung Zigaretten, die jemand dort vergessen hat – für Tom und Iggy Anlass genug, darüber zu reden, wie glücklich sie jetzt sind, endlich mit dem Rauchen aufgehört zu haben. "Das Beste am Aufhören ist", sagt Tom, "dass ich mir jetzt auch einfach mal so eine gönnen kann", nimmt eine Zigarette aus der Packung und steckt sie sich an.

Kaffee und Zigaretten, wieso passt das so gut zusammen? Warum greifen wir immer wieder zu diesen Genussmitteln, und wann wird eine Gewohnheit zur Sucht? Neurowissenschaftler tragen hierzu die verschiedenen Puzzleteile zusammen. Und die Entdeckungen zweier Hirnforscher erlaubt es nun, diese Teile zusammenzufügen.

Beim Griff zur Zigarette haben die Basalganglien in Tom Waits Gehirn ihr Okay gegeben. "Die Basalgang­lien sind eine Art Kommandozentrum, das darüber entscheidet, welche Handlungen wir als Nächstes ausführen", erklärt Nicole Calakos, Neurobiologin an der Duke University in Durham (USA). Es handelt sich um eine Gruppe stark vernetzter Verbände aus Nervenzellen, die von den Ohrenspitzen aus etwa einen Zeigefinger weit innerhalb des Schädels sitzen.

Bei zielgerichteten bewussten Handlungen agieren die Basalganglien wie ein selektiver Verstärker ...

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Morbus Parkinson

Obwohl die Krankheit lange bekannt ist, wirft Morbus Parkinson bis heute Fragen auf - etwa, warum die Symptome beim Badmintonspielen schwächer werden. Dass bei Betroffenen Jahre vor der Diagnose Schlafstörungen oder Geruchsverlust festgestellt werden können, gibt spannende Einblicke in das Gehirn.

Spektrum - Die Woche – Der Erreger, der den »goldenen Tod« bringt

Das Feuerbakterium wütet in Italien. Es hat unzählige Olivenbäume auf dem Gewissen und macht nun auch Mandeln, Kaffee und Eichen zu schaffen. Wirtschaft und Kultur haben bereits großen Schaden genommen. Experten suchen nach Mitteln, um das Bakterium zu stoppen.

Spektrum Gesundheit – Alltagsdrogen - Wie schnell werden wir abhängig?

Zwischendurch ein Stück Schokolade, abends einen Burger und während des Films ein Glas Wein. Für viele Menschen sind ungesunde Lebensmittel, Alkohol und andere »Alltagsdrogen« normal geworden. Wie riskant sind sie für Körper und Geist? Außerdem in »Spektrum Gesundheit«: Tanzen + Teenagerschlaf.

  • Quellen

O'Hare, J. K. et al.: Pathway-Specific Striatal Substrates for Habitual Behavior. In: Neuron 89, S. 472-479, 2016

Pascoli, V. et al.: Sufficiency of Mesolimbic Dopamine Neuron Stimulation for the Progression to Addiction. In: Neuron 88, S. 1054-1066, 2015

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.