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Suchtforschung: Tierische Trinker

Warum neigen Menschen dazu, zu viel Alkohol zu trinken? Zwei Suchtmediziner betrachten die evolutionären Grundlagen dieses Problems.
Ein Federschwanzspitzhörnchen
Seit Jahrhunderten spielen Alkohol und Tabak im Alltag der Menschen als Genussmittel eine große Rolle. Sie sind "besondere" Substanzen: Zum einen wirken diese Drogen psychoaktiv und machen abhängig – zum anderen sind sie legal und können bis auf einige Einschränkungen ohne juristische Sanktionen konsumiert werden.

Wie andere psychoaktive Substanzen mit Abhängigkeitspotenzial auch wirken sie über das "dopaminerge System" im Gehirn. Dabei handelt es sich um ein Belohnungssystem, in dem Dopamin als Neurotransmitter fungiert. Der Konsum von Tabak ist seit 40 000 Jahren belegt, der von Kokain seit immerhin 7000. Unsere Vorfahren haben bereits vor Millionen von Jahren die unterschiedlichsten pflanzlichen Drogen zu sich genommen. Gewächse bilden Substanzen wie Ethanol, Kokain oder Nikotin zur Abwehr von Eindringlingen und Schädlingen. Säugetiere schärften ihre Sinne, etwa den Geruchs- oder Geschmackssinn, um zu erkennen, ob Pflanzen genießbar oder schädlich sind. Sie schützten sich, indem sie Gifte ausschieden oder erbrachen.

Heute glauben Biologen, in dieser Koevolution von Fauna und Flora entstand auch die Fähigkeit von Säugetieren, auf psychotrope Substanzen wie Kokain und Morphin zu reagieren. Dabei ist erwähnenswert, dass die natürlich vorkommenden Drogen bei Weitem nicht so stark wirken wie die reinen Formen, die sich heute chemisch herstellen lassen.
Die Evolution des Alkoholkonsums wurde bislang nur wenig erforscht. Doch fiel diese Suchtform keineswegs vom Himmel...

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