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Gerontologie: Wer altert wie?

Längst nicht bei jedem über 50-Jährigen schwinden geistige Gaben wie ­Aufmerksamkeit und Merkvermögen: Die kognitive Entwicklung im Alter verläuft individuell sehr verschieden - doch warum? Psychologen wie­ Irene E. Nagel von der Freien Universität Berlin stoßen auf ein komplexes Wechselspiel von Genen und Lebensstil.
Die Kunst, gut zu altern
Luise Fischer hat einen neuen Fernseher. Ihn anzuschließen und in Betrieb zu nehmen, stellt die 70-Jährige jedoch vor unüberwindliche Hürden. Sie vergisst immer wieder, bei welchem Schritt der Anleitung sie gerade ist, und muss stets von Neuem anfangen. Auch das rechtzeitige Drücken der Knöpfe, um den Sendersuchlauf zu starten und die einzelnen Ka­näle zu speichern, fällt ihr schwer. Sie bittet ­deshalb ihre Nachbarin, ihr zu helfen. Obwohl drei Jahre älter als Frau Fischer, geht Margit Ritter unbeirrbar Punkt für Punkt der Anleitung durch – und schon flimmert die Tagesschau über die Mattscheibe.
Frau Fischer wird seit einigen Jahren immer vergesslicher, und sie kann kaum noch mehrere Dinge zugleich bewältigen, sei es auch nur die Nachrichten sehen und dabei im Hinterkopf behalten, dass sie Teewasser aufgesetzt hat. Das ist in ihrem Alter auch nicht weiter verwunderlich. Nur warum, fragt sich Frau Fischer, gelingt ihrer agilen Nachbarin das alles noch so mühelos? ...

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Spektrum Psychologie – Tabus in der Psychologie

Tabuthemen in der Psychologie – gibt es das wirklich? Die aktuelle Titelgeschichte berichtet über heikle Wahrheiten, Anfeindungen und Selbstzensur. Außerdem geht es in dieser Ausgabe um die richtige Kleiderwahl, den populären Myers-Briggs-Test und eine verrufene Lernmethode.

Gehirn&Geist – Faszination Gehirn: 38 Infografiken über unser Denken, Fühlen und Handeln

Weil Sprache allein nicht immer das beste Kommunikationsmittel ist, werden seit 2013 ausgewählte Inhalte auf eine andere Art präsentiert: in Infografiken. Denn manches lässt sich in Bildern so viel einfacher darstellen als mit Worten. In dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist« präsentieren wir ein »Best-of« unserer Infografiken zu Psychologie, Hirnforschung und Medizin. Wie funktioniert unser Orientierungssinn? Was haben Darmbakterien mit der Psyche zu tun? Was macht eine angenehme Unterhaltung aus? Wie wirkt Alkohol im Gehirn? Und warum lassen wir uns im Supermarkt so leicht zu Spontankäufen animieren? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden Sie in dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist«. Jede der 38 Grafiken im Heft widmet sich einem eigenen Thema.

Spektrum der Wissenschaft – Altern - Was uns länger leben lässt

Menschen altern unterschiedlich – abhängig vom Lebensstil, der Ernährung, dem Stresspegel oder dem sozialen Umfeld. Mit zunehmendem Lebensalter steigt auch das Risiko für Demenzerkrankungen wie Alzheimer. Ein wirksames Mittel gegen dieses Leiden ist immer noch nicht gefunden, neue Erkenntnisse aus der Forschung lassen jedoch hoffen. Die weltweit alternden Gesellschaften fordern aber nicht nur die Medizin heraus, sondern auch unsere Sozialfürsorge. Letztlich bleibt das wichtigste Ziel, möglichst lange gesund und agil zu bleiben.

  • Quellen
Andrews-Hanna, J. R. et al.:Disruption of Large-Scale Brain Systems in Advanced Aging. In: Neuron 56(5), S. 924-935, 2007.

Brandtstädter, J.: Das flexible Selbst. Heidelberg, Spektrum Akademischer Verlag 2006.

Burzynska, A. et al.:Age-related Differences in White-Matter Microstructure: Region-specific Patterns of Diffusivity. In: NeuroImage 49(3), S. 2104-2112, 2010.

Dunlosky, J. et al.:Do Self-Monitoring Interventions Improve Older Adults' Learning? In: Journal of Gerontology: Psychological Sciences 62B(I), S. 70-76, 2007.

Hertzog, C. et al.:Enrichment Effects on Adult Cognitive Development. In: Psychological Scienc in the Public Interest 9(1), S. 1-65, 2009.

Lindenberger, U. et al.:Age-Related Decline in Brain Resources Magnifies Genetic Effects on Cognitive Functioning. In: Frontiers in Neuroscience 2(2), S. 234-44, 2008.

Nagel, I. E. et al.:Human Aging Magnifies Genetic Effects on Executive Functioning and Working Memory. In: Frontiers in Human Neuroscience 10.3389/neuro.09.001.2008, 2008.

Nagel, I. E. et al.:Performance Level Modulates Adult Age Differences in Brain Activation during a Spatial Working Memory Task. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 106(52), S. 22552-22557, 2009.

Samanez-Larkin, G. R. et al.:Variability in Nucleus Accumbens Activity Mediates Age-related Suboptimal Financial Risk Taking. In: Journal of Neuroscience 30(4), S. 1426-1434, 2010.

Salthouse, T. A.:When Does Age-Related Cognitive Decline Begin? In: Neurobiology of Aging 30(4), S. 507-514, 2009.

Salthouse, T. A.:Mental Exercise and Mental Aging: Evaluating the Validity of the "Use It or Lose It" Hypothesis. In: Perspectives on Psychological Science 1, S. 68-87, 2006.

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