Fortbewegung: Ameisen rennen mit Heckantrieb
Waldameisen der Art Formica polyctena bewegen sich, gemessen an ihrer Größe sehr schnell fort: Sie schaffen 26 Körperlängen pro Sekunde – ein Mensch müsste dafür immerhin 140 Stundenkilometer schnell laufen. Ein Team um Lars Reinhardt von der Universität Jena hat jetzt untersucht, wie die Tiere diese Geschwindigkeit erreichen. Demnach nutzen die Tiere eine Gangart, die man als alternierenden Tripod-Gang bezeichnet. Dabei bewegen sich immer Vorder- und Hinterbein einer Seite sowie das mittlere Bein auf der anderen Seite gemeinsam, und es haben zu jedem Zeitpunkt drei Beine Kontakt zum Boden.
Die Forscher um Reinhardt vermaßen die Laufleistung der kleinen Tiere mit einem druckempfindlichen Sensorstreifen, der außerdem enthüllte, dass der Großteil des Ameisenantriebs aus den Hinterbeinen kommt, während die vier anderen Gliedmaßen eher den Lauf stabilisieren. So viel Bodenhaftung ist zwar sehr kraftraubend, dafür steht die Ameise auf jedem Untergrund sicher und kann außerdem schnell die Richtung wechseln. Wegen dieser Besonderheit ist das als "grounded running" bezeichnete Bewegungsmuster auch als Fortbewegungsstrategie für sechsbeinige Roboter zum Beispiel zur Erkundung von Katastrophenschauplätzen im Gespräch.
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