News: Das Gehirn macht den Schmerz
„Indianer kennen keinen Schmerz“ hören Kinder oft – doch ganz so einfach ist das nicht. Auch für manche unter jenen Vorbildern war die Leistung wohl erheblich größer als für andere. Denn das individuelle Schmerzempfinden ist stark unterschiedlich, wie Bilder aus dem Gehirn beweisen.
Manchmal trägt die Wissenschaft seltsame Züge: Wenn es darum geht, das Schmerzempfinden zu erforschen, müssen sich Freiwillige von den Forschern bereitwillig quälen lassen – selbstverständlich in Maßen und streng kontrolliert. Manche Menschen scheinen dabei bereits unter Schmerzen schwer zu leiden, über die andere nur müde lächeln. Bisher konnte aber nicht nachgewiesen werden, dass derartige Leidensunterschiede tatsächlich bestehen.
Ein Blick ins Gehirn von im Dienste der Wissenschaft Geplagten schaffte nun Gewissheit. Dazu traktierten Robert Coghill von der Wake Forest University School of Medicine und seine Kollegen 17 gesunde Versuchspersonen mit einem Hitzestimulator, der die Haut punktuell auf 49 Gard Celsius aufheizt. Dies empfinden die meisten Menschen als schmerzhaft.
Zunächst mussten die Probanden einen solchen fünf Sekunden andauernden Hitzereiz auf einer Zehnpunkteskala bewerten. Die Sensibelsten gaben dem Schmerz einen Wert von fast „Neun“, wohingegen die Unempfindlichsten ihn lediglich mit „Eins“ einstuften.
Anschließend wurde der Schmerzreiz für dreißig Sekunden wiederholt; gleichzeitig beobachteten die Wissenschaftler mit funktioneller Magnetresonanzspektroskopie das Gehirn der Leidgeprüften. Dabei entdeckten sie deutliche Unterschiede: Bei den Sensibelchen waren bestimmte Bereiche wesentlich aktiver als bei den Hartgesottenen.
Betroffen waren drei Regionen der Hirnrinde: Einmal der primäre somatosensorische Cortex, der feststellt, dass es irgendwo im Körper schmerzt und der zudem den Ort des Geschehens lokalisiert. Dann der vordere cinguläre Cortex, der bei der negativen Bewertung des Ereignisses eine Rolle spielt, und schließlich der präfrontale Cortex, der an Erinnerung, emotionaler Bewertung und Aufmerksamkeit beteiligt ist. Kein Unterschied fand sich dagegen in einem weiteren Gehirnareal, dem Thalamus, der die aus dem Körper eingehenden Reize an die unterschiedlichen Hirnregionen weiterleitet.
Offenbar ist also die reine Schmerzinformation bei jedermann identisch – die individuell stark unterschiedliche Wahrnehmung und Bewertung des eingehenden Reizes entsteht erst im Gehirn durch die mehr oder weniger intensive Aktivierung entscheidender Hirnbereiche. Dabei spielen nach Ansicht von Coghill verschiedene Faktoren wie frühere Schmerzerfahrungen, die emotionale Situation zum Zeitpunkt des Ereignisses sowie die Erwartungshaltung eine Rolle.
Die Gehirnbilder belegen, dass Menschen tatsächlich unterschiedlich intensiv unter einem objektiv gleich starken Schmerzreiz leiden. Deswegen sollte der Arzt in der Schmerztherapie die Aussagen des Patienten ernst nehmen und sie als entscheidenden Anhaltspunkt für die Behandlung nutzen.
Ein Blick ins Gehirn von im Dienste der Wissenschaft Geplagten schaffte nun Gewissheit. Dazu traktierten Robert Coghill von der Wake Forest University School of Medicine und seine Kollegen 17 gesunde Versuchspersonen mit einem Hitzestimulator, der die Haut punktuell auf 49 Gard Celsius aufheizt. Dies empfinden die meisten Menschen als schmerzhaft.
Zunächst mussten die Probanden einen solchen fünf Sekunden andauernden Hitzereiz auf einer Zehnpunkteskala bewerten. Die Sensibelsten gaben dem Schmerz einen Wert von fast „Neun“, wohingegen die Unempfindlichsten ihn lediglich mit „Eins“ einstuften.
Anschließend wurde der Schmerzreiz für dreißig Sekunden wiederholt; gleichzeitig beobachteten die Wissenschaftler mit funktioneller Magnetresonanzspektroskopie das Gehirn der Leidgeprüften. Dabei entdeckten sie deutliche Unterschiede: Bei den Sensibelchen waren bestimmte Bereiche wesentlich aktiver als bei den Hartgesottenen.
Betroffen waren drei Regionen der Hirnrinde: Einmal der primäre somatosensorische Cortex, der feststellt, dass es irgendwo im Körper schmerzt und der zudem den Ort des Geschehens lokalisiert. Dann der vordere cinguläre Cortex, der bei der negativen Bewertung des Ereignisses eine Rolle spielt, und schließlich der präfrontale Cortex, der an Erinnerung, emotionaler Bewertung und Aufmerksamkeit beteiligt ist. Kein Unterschied fand sich dagegen in einem weiteren Gehirnareal, dem Thalamus, der die aus dem Körper eingehenden Reize an die unterschiedlichen Hirnregionen weiterleitet.
Offenbar ist also die reine Schmerzinformation bei jedermann identisch – die individuell stark unterschiedliche Wahrnehmung und Bewertung des eingehenden Reizes entsteht erst im Gehirn durch die mehr oder weniger intensive Aktivierung entscheidender Hirnbereiche. Dabei spielen nach Ansicht von Coghill verschiedene Faktoren wie frühere Schmerzerfahrungen, die emotionale Situation zum Zeitpunkt des Ereignisses sowie die Erwartungshaltung eine Rolle.
Die Gehirnbilder belegen, dass Menschen tatsächlich unterschiedlich intensiv unter einem objektiv gleich starken Schmerzreiz leiden. Deswegen sollte der Arzt in der Schmerztherapie die Aussagen des Patienten ernst nehmen und sie als entscheidenden Anhaltspunkt für die Behandlung nutzen.
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