Anorexie: Dünner als gedacht
Magersüchtige Menschen halten sich selbst für dicker als sie sind. Die verzerrte Körperwahrnehmung zählt zu den wichtigsten Symptomen der Anorexie und bleibt oft auch nach einer Behandlung bestehen. Wie Forscher um Anouk Keizer von der Universität Utrecht jetzt berichten, ist von dem Phänomen auch die automatisch ablaufende Bewegungssteuerung betroffen.
Um körperbezogene Handlungen zu erfassen, schickten die Forscher 19 magersüchtige und 20 gesunde Teilnehmerinnen durch türähnliche Durchgänge, die in ihrer Breite variierten. Mithilfe von Kameras und am Körper angebrachten Reflektoren errechneten die niederländischen Wissenschaftler, ab welcher Rahmenweite die Frauen ihren Körper seitlich drehten, um hindurchzuschlüpfen.
Tatsächlich bewegten sich magersüchtige Frauen so, als seien sie eigentlich dicker. Die Anorexiepatientinnen drehten sich schon bei Durchgängen, die 40 Prozent breiter waren als ihre Schultern. Gesunde taten dies erst, wenn die Tür nur 25 Prozent mehr Raum ließ.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben