Roter Planet: Ein neuer Krater auf dem Mars
Die US-Raumsonde Mars Reconnaissance Orbiter umkreist den Mars seit acht Jahren und hat seitdem tausende von Bildern seiner Oberfläche zur Erde gefunkt. Immer wieder finden die Planetenforscher auf den Bildern neu entstandene Krater, die vom Einschlag eines kleinen Asteroiden auf dem Roten Planeten herrühren. Ein besonders schönes Beispiel wurde kürzlich von der NASA veröffentlicht. Dieser rund 30 Meter große Krater muss im Zeitraum zwischen Juli 2010 und Mai 2012 entstanden sein, denn die Bilder aus den Jahren davor zeigen im betreffenden Gebiet keinen Krater. Zum ersten Mal wurde die Einschlagnarbe im Mai 2012 abgelichtet.
Um sich den neuen Krater noch genauer anzusehen, richteten die Missionskontrolleure der NASA die HiRise-Kamera des Mars Reconnaissance Orbiter am 19. November 2013 auf die entsprechende Region und erhielten ein Bild mit sehr hoher Auflösung. Deutlich lassen sich die Auswurfmassen (Fachbegriff: Ejekta) erkennen, die sich bis zu einer Entfernung von 15 Kilometern zum Kraterzentrum erstrecken. Sie zeigen die typische strahlenförmige Struktur frischer Auswurfmassen, wie sie auch auf dem Mond bei den Strahlenkratern zu sehen ist. Nach einer Faustregel aus der Ballistik ist davon auszugehen, dass der eingeschlagene Asteroid etwa anderthalb bis zwei Meter groß war.
Die Planetenforscher schätzen anhand der Bilder von Raumsonden, dass der Mars pro Jahr von rund 200 Asteroiden getroffen wird, die beim Einschlag einen Krater erzeugen. Die Marsatmosphäre ist mit einem Druck von im Mittel nur sieben Millibar sehr dünn. Der Druck entspricht somit weniger als ein Prozent von demjenigen der Erdatmosphäre. Die Marsatmosphäre bremst daher auftreffende Asteroiden kaum ab, so dass sie mit hoher Geschwindigkeit die Marsoberfläche erreichen. Daher explodieren sie beim Aufschlag und verdampfen weitgehend, da ihre hohe Bewegungsenergie schlagartig in Wärme umgewandelt wird. Dabei wird dann ein Krater aus der Marsoberfläche herausgesprengt. Auf der Erde mit ihrer wesentlich dichteren Atmosphäre hingegen werden Objekte mit Durchmessern von wenigen Metern stark abgebremst und verglühen in den meisten Fällen völlig. Gelegentlich erreichen Bruchstücke von Meteoriten aber auch die Erdoberfläche wie beim spektakulären Fall des Boliden von Tscheljabinsk vom 15. Februar 2013.
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