Direkt zum Inhalt

Exoplaneten: Ein Super-Mars bei unserem Nachbarstern

Noch ein Planet taucht in den Beobachtungsdaten von Proxima Centauri auf. Das Objekt hat wohl eine Masse zwischen denen von Erde und Mars.
Wie mag es wohl auf dem Planeten Proxima b aussehen?

Ein weiterer kleiner Planet könnte unseren nächsten stellaren Nachbarn Proxima Centauri umkreisen – und auch dieser erinnert an einen Himmelskörper unseres Sonnensystems. Dies geht aus den Arbeiten eines Forscherteams um A. Suárez Mascareno vom Instituto de Astrofísica de Canarias auf Teneriffa hervor. Demnach könnte sich innerhalb der Umlaufbahn des bereits 2016 entdeckten, annähernd erdgroßen Himmelskörpers Proxima Centauri b ein weiterer Planet aufhalten. Er würde 5,15 Tage für einen Umlauf um den Roten Zwergstern benötigen und rund 30 Prozent der Erdmasse oder drei Marsmassen aufweisen.

Entdeckt wurde diese mögliche Welt mit dem neuen Präzisionsspektrografen ESPRESSO am Very Large Telescope der ESO in Chile. Dabei ging es der Arbeitsgruppe gar nicht darum, einen neuen Planeten zu finden. Bei ihren Beobachtungen wollten die Forscher um Mascareno vor allem den bereits seit 2016 bekannten Begleiter Proxima Centauri b endgültig bestätigen und weitere Daten über ihn sammeln. Tatsächlich zeigte sich in ihren Messdaten Planet b deutlich – und das Team konnte auch seine Eigenschaften noch präziser ermitteln. Demnach umrundet Planet b sein Zentralgestirn in 11,18 Tagen und weist eine minimale Masse vom 1,17-Fachen derjenigen unserer Erde auf. Obwohl sein Durchmesser nicht bestimmt werden kann, gehen die Astronomen davon aus, dass dieser Himmelskörper ein Felsplanet wie die Erde ist.

Das trifft wohl auch auf den – bisher nicht endgültig bestätigten – Super-Mars zu, auf den das Team nun bei den Analysen der neuen Daten stieß. Allerdings sind wie beim ersten Planeten noch weitere Messungen erforderlich, bis man einigermaßen sicher sein kann, dass der Himmelskörper einen ähnlichen Aufbau wie Erde und Mars hat – oder auch nur existiert. Noch wesentlich weiter außen als Proxima Centauri b umläuft außerdem das nach ersten Analysen womöglich rund sechs Erdmassen schwere Objekt den Stern. Ihn trennt rund die fünffache Distanz Erde–Sonne von seinem Zentralgestirn, das er in 549 Tagen umrundet. Aber auch er muss durch weitere Untersuchungen noch endgültig bestätigt werden.

WEITERLESEN MIT »SPEKTRUM +«

Im Abo erhalten Sie exklusiven Zugang zu allen Premiumartikeln von »spektrum.de« sowie »Spektrum - Die Woche« als PDF- und App-Ausgabe. Testen Sie 30 Tage uneingeschränkten Zugang zu »Spektrum+« gratis:

Jetzt testen

(Sie müssen Javascript erlauben, um nach der Anmeldung auf diesen Artikel zugreifen zu können)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.