Erderwärmung: Rekordwärme in den Ozeanen
"Dieser Sommer war der wärmste in den Meeren, seit die durchschnittlichen Oberflächentemperaturen aufgezeichnet werden", fasst Axel Timmermann vom International Pacific Research Center in Manoa auf Hawaii seine Ergebnisse zusammen. Die Temperaturen übertrafen sogar noch die Werte aus dem Jahr 1998, als ein starker El Niño den bisherigen Rekord der letzten Jahrzehnte herbeiführte. Erstmals seit dem Jahr 2000 stiegen damit die Wassertemperaturen wieder deutlich an, nachdem sie 13 Jahre lang auf erhöhtem Niveau verharrten – eine Phase, die mitunter als "Pause der Erderwärmung" bezeichnet wurde.
Der größte Teil der Aufheizung entfällt dabei auf den nördlichen Pazifik, der dieses Jahr ungewöhnlich warm ist. Die Temperaturen an der Wasseroberfläche stiegen hier bereits im Januar stark an. Im April und Mai trieben dann kräftige Westwinde eine riesige Warmwasserblase aus dem westlichen Pazifik, also dem indoaustralischen Raum, nach Osten vor die amerikanische Küste, wo sie sich ausbreitete und große Mengen Wärmeenergie an die Atmosphäre abgab – Energie, die etwa ein Jahrzehnt im tropischen Westpazifik gespeichert war. Dazu schwächten sich die Passatwinde in der Region ab, die normalerweise den Auftrieb von kaltem Tiefenwasser fördern, so dass auch sie nicht kühlend wirken. Zusammen mit der heizenden Wirkung der zunehmenden atmosphärischen Treibhausgaskonzentrationen kam es dann zu dem neuen Wärmerekord, so Timmermann. Mittlerweile erstreckt sich zu warmes Wasser von Neuguinea bis an die Küsten Alaskas. In der Folge bleichten Korallenriffe an den Hawaii-Inseln aus, und pazifische Wirbelstürme verlagerten ihre Zugbahnen nach Norden.
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