Tierschutz: Erstmals seit 2012 gibt es wieder mehr Breitmaulnashörner in Afrika
In Afrika gab es im vergangenen Jahr nach Schätzungen afrikanischer Staaten wieder mehr Nashörner. Die Zahl sei nach diesen Angaben um gut fünf Prozent auf etwa 23 290 gestiegen, berichtete die Weltnaturschutzunion (IUCN) zum Welt-Nashorn-Tag am Freitag, den 22. September 2023. Nichtsdestotrotz seien Nashörner aber weiter durch Wilderer bedroht. Mindestens 561 seien im vergangenen Jahr auf dem afrikanischen Kontinent illegal getötet worden, so die IUCN. Das größte Problem hatte Südafrika, wo auch die größte Nashorn-Population lebt.
Die Tiere werden wegen ihrer markanten Hörner gejagt. Entgegen allen wissenschaftlichen Studien wird dem Material vor allem in Asien heilende Kraft oder eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt. Das Horn besteht wie Fingernägel aus der Substanz Keratin.
Die Zahl der Breitmaulnashörner (Ceratotherium simum) ist den gesammelten Daten zufolge erstmals seit 2012 gestiegen, auf ungefähr 16 800. Auch die Zahl der Spitzmaulnashörner (Diceros bicornis) stieg, auf rund 6500. Die IUCN führt dies auf bessere Schutzmaßnahmen zurück. »Bei dieser guten Nachricht können wir zum ersten Mal seit zehn Jahren aufatmen«, sagt Michael Knight, der Vorsitzende der Nashorn-Gruppe in der IUCN, laut einer Pressemitteilung. »Es ist aber unerlässlich, diese positive Entwicklung zu konsolidieren und darauf aufzubauen und nicht unvorsichtig zu werden.«
Nashörner seien wichtig für die Artenvielfalt, weil sie Lebensräume für andere Tiere sicherten, so die IUCN. Außerdem könnten Anwohner mit Nashörnern als Touristenattraktion lokale Arbeitsplätze schaffen. Die IUCN ist ein Dachverband, dessen Mitglieder im Bereich Naturschutz aktiv sind. Dazu gehören unter anderem Staaten sowie Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen.
Zuletzt hatte die Naturschutzorganisation African Parks das größte Nashornzuchtprojekt der Welt erworben, »Platinum Rhino«. Die dort gehaltenen mehr als 2000 Breitmaulnashörner sollen über die nächsten zehn Jahre ausgewildert werden. (dpa/kas)
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