News: Exoplanet mit der 1,4-fachen Erdmasse identifiziert
Im Juni 2008 gab ein Forscherteam um David Bennett von der University of Notre Dame (Indiana) die Entdeckung eines Exoplaneten mit einer Masse von 3,3 Erdmassen bekannt. Er umkreist einen von uns rund 3000 Lichtjahre entfernten Braunen Zwerg mit der Bezeichnung MOA-2007-BLG-192L im Sternbild Schütze, dessen Masse um sechs Prozent der Sonnenmasse betragen sollte, wir berichteten.
Der Exoplanet wurde mit der Microlensing-Methode aufgespürt, als er und sein Mutterstern vor einem weit entfernten Hintergrundobjekt vorbeizogen und dabei kurzzeitig dessen Licht mit ihrer Schwerkraft wie eine Linse bündelten und verstärkten. Aus der dabei gewonnenen Lichtkurve konnten die Forscher einen Begleiter nachweisen, der den Stern etwa im Abstand von 100 Millionen Kilometern, entsprechend etwa dem Abstand Sonne–Venus, umkreist.
Allerdings ist die Analyse solcher Microlensing-Ereignisse nicht einfach, denn hier gehen viele Variablen ein, etwa die Größen von Stern und Planet, ihr räumlicher Abstand und die Entfernung zur Erde. Zudem war das Hintergrundobjekt recht lichtschwach und die Effizienz der Gravitationslinse wegen ihrer geringen Masse sehr niedrig. Aus den ersten Auswertungen ergab sich, dass der Mutterstern MOA-2007-BLG-192L ein Brauner Zwerg sein sollte, dessen Masse nicht ausreicht, um in seinem Inneren die Fusion von Wasserstoff zu Helium in Gang zu bringen. Für den Exoplaneten wurde eine Masse von 3,3 Erdmassen abgeleitet, wir berichteten.
Nun untersuchte ein Team unter Leitung von Jean-Philippe Beaulieu vom Pariser Institut für Astrophysik die Daten genauer und fand Hinweise darauf, dass die Masse von MOA-2007-BLG-192L deutlich höher ist, und es sich in Wirklichkeit um einen Roten Zwerg des Spektraltyps M handelt. Aus der Neubestimmung der Masse des Mutterstern ergibt sich eine Masse für den Exoplaneten von nur noch 1,4 Erdmassen.
Damit wäre MOA-2007-BLG-192Lb, so die Bezeichnung für den Begleiter, von seiner Masse her der erdähnlichste Exoplanet, der einen klassischen Stern umkreist. Allerdings sollten sich Freunde außerirdischen Lebens keine allzu großen Hoffnungen machen: Da der Planet in einem Abstand von 100 Millionen Kilometern seinen lichtschwachen Mutterstern umrundet, ist es auf MOA-2007-BLG-192Lb eisig kalt. Daher dürfte er sich als gefrorene Eiswüste präsentieren, wenn man von einer erdähnlichen Zusammensetzung ausgeht.
Tilmann Althaus
Der Exoplanet wurde mit der Microlensing-Methode aufgespürt, als er und sein Mutterstern vor einem weit entfernten Hintergrundobjekt vorbeizogen und dabei kurzzeitig dessen Licht mit ihrer Schwerkraft wie eine Linse bündelten und verstärkten. Aus der dabei gewonnenen Lichtkurve konnten die Forscher einen Begleiter nachweisen, der den Stern etwa im Abstand von 100 Millionen Kilometern, entsprechend etwa dem Abstand Sonne–Venus, umkreist.
Allerdings ist die Analyse solcher Microlensing-Ereignisse nicht einfach, denn hier gehen viele Variablen ein, etwa die Größen von Stern und Planet, ihr räumlicher Abstand und die Entfernung zur Erde. Zudem war das Hintergrundobjekt recht lichtschwach und die Effizienz der Gravitationslinse wegen ihrer geringen Masse sehr niedrig. Aus den ersten Auswertungen ergab sich, dass der Mutterstern MOA-2007-BLG-192L ein Brauner Zwerg sein sollte, dessen Masse nicht ausreicht, um in seinem Inneren die Fusion von Wasserstoff zu Helium in Gang zu bringen. Für den Exoplaneten wurde eine Masse von 3,3 Erdmassen abgeleitet, wir berichteten.
Nun untersuchte ein Team unter Leitung von Jean-Philippe Beaulieu vom Pariser Institut für Astrophysik die Daten genauer und fand Hinweise darauf, dass die Masse von MOA-2007-BLG-192L deutlich höher ist, und es sich in Wirklichkeit um einen Roten Zwerg des Spektraltyps M handelt. Aus der Neubestimmung der Masse des Mutterstern ergibt sich eine Masse für den Exoplaneten von nur noch 1,4 Erdmassen.
Damit wäre MOA-2007-BLG-192Lb, so die Bezeichnung für den Begleiter, von seiner Masse her der erdähnlichste Exoplanet, der einen klassischen Stern umkreist. Allerdings sollten sich Freunde außerirdischen Lebens keine allzu großen Hoffnungen machen: Da der Planet in einem Abstand von 100 Millionen Kilometern seinen lichtschwachen Mutterstern umrundet, ist es auf MOA-2007-BLG-192Lb eisig kalt. Daher dürfte er sich als gefrorene Eiswüste präsentieren, wenn man von einer erdähnlichen Zusammensetzung ausgeht.
Tilmann Althaus
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