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Helheim: Gigantischer Eisabbruch gefilmt

Der Helheim-Gletscher in Grönland ist einer der größten der Nordhalbkugel. Glaziologen waren live dabei, als ein riesiger Eisberg abbrach.
Auch Eisberge können Tsunamis auslösen

Der Helheim-Gletscher – benannt nach dem Reich der nordischen Totengöttin Hel – ist eine der gewaltigsten Eiszungen Grönlands und immer wieder Schauplatz gigantischer Kalbungsereignisse. Eines davon konnten Glaziologen um Denise Holland von der New York University am 22. Juni 2018 filmen. Über eine Dauer von 30 Minuten brach schließlich ein Eisberg ab, dessen Fläche einen guten Teil Manhattans bedecken würde. Die Daten, die bei Ereignissen wie diesem gewonnen werden, sollen Modelle zum Meeresspiegelanstieg durch Eisschmelze verbessern.

Im Video ist zu sehen, wie sich ein riesiger Tafeleisberg vom Gletscher löst und in den Fjord hinausdriftet (die halbstündige Sequenz wird im Zeitraffer wiedergegeben). Während und nach dem Abbruch stürzen weitere Eiszacken ins Meer, kippen um und lösen größere Wellen aus. Weiter seewärts kollidiert einer der Tafeleisberge mit einem zweiten, wodurch dieser zerbricht und ebenfalls umstürzt. Derartige Ereignisse können sogar lokale Tsunamis auslösen, die in sehr seltenen Fällen sogar Siedlungen auf Grönland treffen.

© Denise Holland, New York University
Abbruch am Helheim-Gletscher

Im Gegensatz zu schmelzendem Schelfeis tragen Festlandgletscher zum Meeresspiegelanstieg bei, wenn sie vermehrt kalben. Glaziologen betrachten es daher mit Sorge, dass viele arktische und antarktische Gletscher schneller zum Meer strömen und abtauen. Darüber hinaus bedeuten die Eisberge ein Risiko für die Seefahrt, da große Exemplare weit nach Süden in frequentierte Schifffahrtsrouten driften können. Das bekannteste Beispiel ist die »Titanic«, deren Verhängnis wohl vom Jakobshavn Isbræ stammte – einer der schnellsten Eiszungen weltweit.

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