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Altern: Guppies und Gorillas mit Menopause

Auch Guppies und Gorillas haben eine Menopause: Ähnlich der Mensch leben sie trotz verlorener Fortpflanzungsfähigkeit noch einige Zeit weiter. Bei den Fischen ist dies besonders überraschend, da sie sich nicht um den Nachwuchs anderer kümmern. Diese "Großmutterhypothese" gilt als Erklärungsmodell für die lange Lebenszeit des Menschen nach der Menopause.

David Reznick von der Universität von Kalifornien und seine Kollegen hatten das Reproduktionsverhalten der sehr fortpflanzungsfreudigen Guppies (Poecilia reticulata) untersucht. Als Studienobjekte dienten den Biologen 240 Fische, die sie aus verschiedenen Habitaten auf Trinidad gefangen hatten. Zum Teil standen die Fische in ihrem Lebensraum unter überaus starkem Druck von Fressfeinden, andere wiederum lebten in friedlicher Umgebung. Die Forscher wollten herausfinden, wie sich diese Umstände auf die Fitness der Tiere auswirken.

Wie die Studie zeigte, beginnen Guppies in gefährlicherer Umgebung früher mit ihrer Fortpflanzung und produzieren – so sie nicht gefressen werden – auch länger Nachkommen als Tiere in Biotopen ohne Feinde. Auch werden sie insgesamt älter. Allerdings hat es auf die Länge der Menopause keinen Einfluss, ob sie vorher viele oder wenige Nachkommen produziert haben: Der Zeitraum erwies sich als eine Konstante bei beiden Versuchstiergruppen. Das Ergebnis dieser Studie unterstützt nach Auffassung der Forscher die kontrovers diskutierte Hypothese zur natürlichen Selektion, nach der sich evolutionäre Veränderungen auch auf nur eine bestimmte Lebensphase eines Organismus auswirken können [1].

Neben Guppies und Menschen ändert sich auch bei Gorillas der Hormonzyklus mit dem Alter, stellten Sylvia Atsalis vom Brookfield-Zoo in Chicago und ihre Kollegen fest. Die Forscher hatten in Exkrementen von dreißig älteren Gorillaweibchen die Progesteron-Konzentrationen über mehrere Jahre hinweg untersucht. Bei einem Viertel der Menschenaffendamen hatte der typische monatliche Zyklus inzwischen ganz aufgehört, bei 32 Prozent zeigten sich die ersten physiologischen Veränderungen, die auch Frauen zu schaffen machen [2].

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