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Das erste Mal Sex: Jede 16. Frau wollte nicht

In einer landesweiten US-Studie berichten 6,5 Prozent der Frauen zwischen 18 und 44 Jahren, dass sie zu ihrem ersten Geschlechtsverkehr genötigt oder verbal gedrängt wurden.
Ein zerwühltes Bettlaken im Halbdunkel

Als Sie das erste Mal vaginalen Geschlechtsverkehr hatten, haben Sie sich selbst frei dazu entschieden, Sex zu haben? Nein, sagen 6,5 Prozent der Frauen zwischen 18 und 44 Jahren in den USA, die schon einmal mit einem Mann geschlafen haben. Anders gesagt: Jede 16. Frau erlebte ihr erstes Mal unter Zwang, umgerechnet rund 3,3 Millionen Frauen in den USA, allein in dieser Altersgruppe. Das berichtet ein Team von der Harvard Medical School in »JAMA Internal Medicine«.

Die Daten stammen aus einer landesweiten Befragung von mehr als 13 000 US-Amerikanerinnen, die zwischen 2011 und 2017 teils in Interviews, teils anonym am Computer über ihr Familienleben und ihre Gesundheit Auskunft gaben. Nach Angaben der betroffenen Frauen wurde knapp jede zweite bei ihrem ersten Geschlechtsverkehr mit Gewalt festgehalten, und mehr als jeder vierten wurde Gewalt angedroht – sie wurden vergewaltigt. Darüber hinaus berichtete mehr als jede zweite, mit Worten unter Druck gesetzt worden zu sein.

Die betroffenen Frauen waren zu diesem Zeitpunkt im Schnitt 15,6 Jahre, die beteiligten Männer 27 Jahre alt. Frauen hingegen, die sich frei dazu entschieden hatten, waren mit durchschnittlich 17,4 Jahren zwei Jahre älter und ihre männlichen Partner mit 21 Jahren sechs Jahre jünger. 1 von 1000 Frauen hatte beim ersten Geschlechtsverkehr noch nicht einmal ihren elften Geburtstag gefeiert und war somit noch nicht alt genug, um ihm wissentlich zuzustimmen.

Sexuelle Gewalt beim ersten Verkehr ist ein Risikofaktor für die Gesundheit: Die betroffenen Frauen leiden später zum Beispiel häufiger unter Entzündungen im Unterleib, sexuell übertragbaren Infektionen und Endometriose, einer chronischen Erkrankung der Gebärmutter. »Der Mechanismus dahinter ist unklar«, schreiben die Medizinerin Laura Hawks und ihre Kollegen. Etwaige psychische Folgen wurden in der vorliegenden Studie nicht untersucht.

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