Konsumverhalten: Kreditkarten lassen uns mehr Geld ausgeben
Bezahlen wir mit Bargeld, geben wir in Alltagssituationen weniger aus, als wenn wir die Kreditkarte oder Gutscheine zücken. Zu diesem Ergebnis kommen Priya Raghubir von der New York University und Joydeep Srivastava von der University of Maryland, nachdem sie zahlreiche Probanden nach ihrem Kaufverhalten befragt hatten.
Die Forscher forderten die Teilnehmer zunächst auf, sich verschiedene Kaufszenarien durchzulesen und dann zu entscheiden, wie viel sie mit den jeweiligen Zahlungsmitteln ausgeben würden. Im ersten Versuch schätzten 114 Personen, was ihnen eine anschaulich beschriebene Mahlzeit in einem Restaurant wert wäre – bar und bargeldlos. Konnten sie mit Kreditkarte bezahlen, waren sie bereit, mehr zu berappen, berichten die Forscher.
Je transparenter die Ausgaben sind, desto mehr scheuen wir davor zurück, fassen die Wissenschaftler die Ergebnisse zusammen. Bargeld sei dabei die transparenteste Form der Zahlung. Weniger transparente Formen würden dagegen oft wie Spielgeld wahrgenommen und leichter ausgegeben.
In einem zweiten Experiment sollten 57 Probanden die Kosten von Lebensmitteln für ein fiktives Abendessen veranschlagen – nicht insgesamt, sondern jeweils pro Artikel. Dieses Mal zeigten sich keine Unterschiede bei den verschiedenen Zahlungsweisen. Werden die Konsumenten derart detailliert mit den tatsächlichen Aufwendungen konfrontiert, spiele die Form des Geldes keine Rolle mehr.
In einem weiteren Test gaben 28 Teilnehmer, die zuvor eine ausführliche Einkaufsliste erhalten hatten, mehr aus, wenn sie einen Geschenk-Gutschein im Wert von 50 Dollar zu Verfügung hatten als denselben Betrag in bar. In einem ähnlichen Versuch bekamen 130 Testpersonen einen Dollar bar auf die Hand oder aber in Form eines Gutscheins, um Süßigkeiten zu kaufen. Zunächst waren sie eher bereit, den Gutschein einzulösen.
Trugen sie den Wertschein allerdings für eine Stunde in ihrem Portmonee und behandelten ihn damit wie Bargeld, gaben sie ihn auch nicht mehr so schnell aus. Sie hatten seinen Wert an den des Bargeldes angeglichen, interpretieren Raghubir und Srivastava die Beobachtungen. Hoben die Forscher allerdings die unterschiedliche Transparenz hervor, kehrten die Probanden wieder zu ihrem ursprünglichen Verhalten zurück. Dies bestätige, wie einfach das Kaufverhalten zu manipulieren sei. Ingesamt halten die Wissenschaftler fest, dass Warnungen im Umgang mit bargeldlosen Zahlungsmitteln durchaus berechtigt sind. (mp)
Die Forscher forderten die Teilnehmer zunächst auf, sich verschiedene Kaufszenarien durchzulesen und dann zu entscheiden, wie viel sie mit den jeweiligen Zahlungsmitteln ausgeben würden. Im ersten Versuch schätzten 114 Personen, was ihnen eine anschaulich beschriebene Mahlzeit in einem Restaurant wert wäre – bar und bargeldlos. Konnten sie mit Kreditkarte bezahlen, waren sie bereit, mehr zu berappen, berichten die Forscher.
Je transparenter die Ausgaben sind, desto mehr scheuen wir davor zurück, fassen die Wissenschaftler die Ergebnisse zusammen. Bargeld sei dabei die transparenteste Form der Zahlung. Weniger transparente Formen würden dagegen oft wie Spielgeld wahrgenommen und leichter ausgegeben.
In einem zweiten Experiment sollten 57 Probanden die Kosten von Lebensmitteln für ein fiktives Abendessen veranschlagen – nicht insgesamt, sondern jeweils pro Artikel. Dieses Mal zeigten sich keine Unterschiede bei den verschiedenen Zahlungsweisen. Werden die Konsumenten derart detailliert mit den tatsächlichen Aufwendungen konfrontiert, spiele die Form des Geldes keine Rolle mehr.
In einem weiteren Test gaben 28 Teilnehmer, die zuvor eine ausführliche Einkaufsliste erhalten hatten, mehr aus, wenn sie einen Geschenk-Gutschein im Wert von 50 Dollar zu Verfügung hatten als denselben Betrag in bar. In einem ähnlichen Versuch bekamen 130 Testpersonen einen Dollar bar auf die Hand oder aber in Form eines Gutscheins, um Süßigkeiten zu kaufen. Zunächst waren sie eher bereit, den Gutschein einzulösen.
Trugen sie den Wertschein allerdings für eine Stunde in ihrem Portmonee und behandelten ihn damit wie Bargeld, gaben sie ihn auch nicht mehr so schnell aus. Sie hatten seinen Wert an den des Bargeldes angeglichen, interpretieren Raghubir und Srivastava die Beobachtungen. Hoben die Forscher allerdings die unterschiedliche Transparenz hervor, kehrten die Probanden wieder zu ihrem ursprünglichen Verhalten zurück. Dies bestätige, wie einfach das Kaufverhalten zu manipulieren sei. Ingesamt halten die Wissenschaftler fest, dass Warnungen im Umgang mit bargeldlosen Zahlungsmitteln durchaus berechtigt sind. (mp)
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