Artenschutz: Pandas leben zunehmend isoliert
Zuletzt gab es für Freunde der niedlichen Bären eher gute Nachrichten: Die Zahl der Pandas wuchs seit rund zehn Jahren wieder. Der Riesenpanda wurde deshalb 2016 von der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten gestrichen. Doch es gebe keinen Grund zur Entwarnung, mahnen jetzt chinesische und US-amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Nature Ecology and Evolution".
Das elfköpfige Forscherteam verglich anhand von Satellitenbildern die Lebensräume der Pandabären von 1976 bis 2013. Was die Wissenschaftler am meisten alarmiert, ist das wachsende Straßennetz, das die Bambuswälder zergliedert. "Die Größe der Lebensräume und die Verbindungen zwischen ihnen sind wichtig, um einzuschätzen, ob die Tiere vom Aussterben bedroht sind", erläutert der Ökologe Stuart Pimm von der Duke University. Die Fragmentierung der Bambuswälder hindere die Pandas daran, mit anderen Pandagruppen in Kontakt zu kommen, so dass zunehmend isolierte Populationen entstehen.
"Die Pandas leben in durch Straßen, Schienen und Nutzflächen voneinander getrennten Waldgebieten", warnte die Tierschutzorganisation WWF schon im Juni 2017. Das erschwere es ihnen, in der nur wenige Tage andauernden Paarungszeit überhaupt einen Partner zu finden. Wenn die genetische Vielfalt abnehme, würden die Tiere außerdem anfälliger für bestimmte Krankheiten. Die Forscher fordern nun, geschützte Korridore einzurichten, durch die sich die Pandas bewegen können.
Die Lebensräume der Pandabären schrumpften zunächst bis ins Jahr 2001 um knapp ein Viertel, dehnten sich aber seitdem wieder ein wenig aus, so ein weiteres Ergebnis der chinesisch-amerikanischen Studie. Trotzdem hätten die Tiere heute weiterhin weniger Platz als im Jahr 1988, als man sie erstmals auf die Liste der bedrohten Arten gesetzt hatte. Die verbliebenen mehr als 1800 Pandabären findet man laut WWF nur noch in einem halben Dutzend voneinander isolierten Bergregionen im Südwesten Chinas.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben