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Mars Express: Phobos trifft Jupiter

Phobos trifft Jupiter
Phobos trifft Jupiter | Jupiter und Phobos gemeinsam in einem Bildfeld, diese Schnappschüsse gelangen der europäischen Raumsonde Mars Express am 1. Juni 2011. Jupiter war zu diesem Zeitpunkt 529 Millionen Kilometer von der Sonde entfernt, Phobos dagegen nur 11 400 Kilometer.
Mittels eines Spezialmanövers visierte die europäische Raumsonde Mars Express den Marsmond Phobos und gleichzeitig den Riesenplaneten Jupiter an. Aus den am 1. Juni 2011 abgelichteten Bildern stellten die Forscher um Gerhard Neukum am Institut für Geowissenschaften der Freien Universität Berlin einen Film zusammen, der die dichte Annäherung von Phobos an Jupiter zeigt.

Insgesamt nahm die Raumsonde mittels des High Resolution Channels der Stereokamera HRSC innerhalb eines Zeitraums von 68 Sekunden 104 Bilder der dichten Begegnung auf. Phobos war in dieser Zeit 11 400 Kilometer vom Kamera-Auge der Sonde entfernt, Jupiter rund 529 Millionen Kilometer. Während der Aufnahmesequenz wurde die Sonde und somit die darauf fest montierte Kamera Jupiter exakt nachgeführt, wobei Phobos das Blickfeld der Kamera durchquerte.

Phobos trifft Jupiter | Diese Grafik veranschaulicht die Geometrie der Aufnahmeserie vom 1. Juni 2011. Die grüne Ellipse ist die Umlaufbahn von Phobos, die rote diejenige von Mars Express. Am 1. Juni visierte die Sonde Jupiter an und hielt die HRSC-Kamera darauf gerichtet, während Phobos ins Bildfeld hinein und wieder hinaus wanderte.
Die Bilder zeigen deutlich die unregelmäßige Form von Phobos und die Wolkenbänder auf Jupiter. Sie wurden nicht nur aus ästhetischen Gründen aufgenommen, sondern dienen zur präzisen Bahnbestimmung des Marsmonds Phobos. Dazu wird der exakte Zeitpunkt ermittelt, wenn Jupiter scheinbar den Marsmond berührt.

Diese Vermessungen dienen unter anderem zur Unterstützung der russischen Mission Phobos-Grunt, die den derzeitigen Planungen zufolge im November dieses Jahres starten soll. Ziel der Mission ist die Landung der Sonde auf Phobos und der Transport von Bodenproben zurück zur Erde.

Tilmann Althaus
  • Quellen
ESA und DLR, 17. Juni 2011

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