Prionenerkrankungen: Prionen überstehen Kläranlagen
Prionen, die Erreger transmissibler spongiformer Enzephalopathien wie BSE oder der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, überstehen auch die üblichen Wasserreinigungsschritte einer Kläranlage. Dies berichten Forscher um Joel Pedersen von der University of Wisconsin– Madison, nachdem sie Proben eines US-amerikanischen Klärwerks untersucht sowie Prionenstämme im Labor verschiedenen Klärprozessen unterzogen hatten. Die Forscher befürchten, dass bislang unterschätzt wurde, wie Prionen aus Schlachtabfällen über Klärwerke in die Nahrungskette des Menschen gelangen könnten.
In ihren Experimenten unterzogen sie infektiöse Prionen, die sie aus Hamstern isoliert hatten, in Abfallstoffen zunächst einem mehrstündigen Verdau durch aerobe Bakterien, wodurch üblicherweise organische Materialien im Klärwasser abgebaut werden. Dann inkubierten sie den gewonnenen Klärschlamm unter Luftabschluss durch anaerobe Mikroben über zehn Tage. Schließlich testeten sie, ob Klärschlamm und aufbereitetes Wasser noch Prionen enthielten. Während das Wasser sich als prionenfrei entpuppte, enthielt der Klärschlamm noch fast alle der anfangs eingesetzten infektiösen Eiweißpartikel, stellten die Forscher fest.
Da Klärschlamm häufig auch als Düngemittel eingesetzt wird, könnten demnach geringste Mengen infektiöser Prionen sogar auf Nahrungspflanzen gelangen, gibt Pedersen zu bedenken, wenn zuvor Prionen in Brauchwasser gelangt seien. Klärwerke seien jedenfalls nicht geeignet, Prionen aus der Nahrungskette zu filtern.
Prionenmengen, wie sie im Versuch eingesetzt wurden, fänden sich zwar niemals unter natürlichen Umständen im Brauchwasser. Dennoch müsse unbedint verhindert werden, dass infektiöse Kadaver oder Abfälle Wasser kontaminieren, welches in Kläranlagen wieder aufbereitet werden soll. (jo)
In ihren Experimenten unterzogen sie infektiöse Prionen, die sie aus Hamstern isoliert hatten, in Abfallstoffen zunächst einem mehrstündigen Verdau durch aerobe Bakterien, wodurch üblicherweise organische Materialien im Klärwasser abgebaut werden. Dann inkubierten sie den gewonnenen Klärschlamm unter Luftabschluss durch anaerobe Mikroben über zehn Tage. Schließlich testeten sie, ob Klärschlamm und aufbereitetes Wasser noch Prionen enthielten. Während das Wasser sich als prionenfrei entpuppte, enthielt der Klärschlamm noch fast alle der anfangs eingesetzten infektiösen Eiweißpartikel, stellten die Forscher fest.
Da Klärschlamm häufig auch als Düngemittel eingesetzt wird, könnten demnach geringste Mengen infektiöser Prionen sogar auf Nahrungspflanzen gelangen, gibt Pedersen zu bedenken, wenn zuvor Prionen in Brauchwasser gelangt seien. Klärwerke seien jedenfalls nicht geeignet, Prionen aus der Nahrungskette zu filtern.
Prionenmengen, wie sie im Versuch eingesetzt wurden, fänden sich zwar niemals unter natürlichen Umständen im Brauchwasser. Dennoch müsse unbedint verhindert werden, dass infektiöse Kadaver oder Abfälle Wasser kontaminieren, welches in Kläranlagen wieder aufbereitet werden soll. (jo)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.