Wetter: Schneemassen kommen in die Alpen
Die Bedingungen für einen Wintereinbruch in Süddeutschland sind optimal: Zwischen dem Hoch »Angela« über Großbritannien und Tief »Zeetje« im westlichen Russland ist die Bahn frei für ein weiteres Tief namens »Andre«, das aus Norden über Deutschland streift – und den östlichen Mittelgebirgen sowie den Alpen satten Schneefall bescheren soll. Dort kann sich laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zuvor eingeflossene Kaltluft noch halten, weswegen die Niederschläge in diesen Regionen durchweg als Schnee niedergehen. Seit Donnerstag (3.1.) schneit es hier bereits, doch wird sich dies in der Nacht zum Samstag noch deutlich verstärken und bis Montag anhalten. Dabei sollen beträchtliche Mengen zusammenkommen: Während es im Alpenvorland »nur« bis zu 40 Zentimeter Neuschnee geben könnte – Verkehrschaos wohl dennoch inklusive –, erreichen die Neuschneehöhen in den Alpen einen Meter und mehr. Auch Bayerischer Wald, Schwäbische Alb, Schwarzwald und Erzgebirge sollen beträchtliche Schneemengen abbekommen.
Der DWD warnt nicht nur vor winterlichen Straßenbedingungen in den betroffenen Regionen, sondern auch vor allem vor der beträchtlichen Schneelast: Da kein trockener Pulverschnee, sondern eher ein feuchtes Weiß herniederkommt, könnten Bäume, Stromleitungen und auch Flachdächer unter dem Gewicht zusammenbrechen. Im höheren Bergland – bei tieferen Temperaturen – ist die Konsistenz dagegen pulvriger. Hier drohen wegen der stürmischen Winde des Tiefs größere Schneeverwehungen; auch die Lawinengefahr erhöht sich beträchtlich. Im Rest des Landes ist dagegen eher schmuddeliges, nasskaltes Regenwetter angesagt – in den Mittelgebirgen nördlich des Mains steigt auch die Schneefallgrenze wieder deutlich an.
Enormous amounts of #snow in Capracotta, central Italy at 1400m elevation yesterday 3rd of January. Photo: Cesare Toscani via Rete Meteo Amatori #severeweather#ExtremeWeather#snowstormpic.twitter.com/PG59qmObFZ
— WEATHER/ METEO WORLD (@StormchaserUKEU) 4. Januar 2019
»Andre« zieht im weiteren Verlauf nach Südosten und beschert auch großen Teilen Ost- und Südosteuropas winterliches Wetter. In Italien erlebte zuvor schon einen Wintereinbruch mit Flocken auch in Neapel, In den Abruzzen fielen rekordverdächtige Schneemengen. Bilder in sozialen Netzwerken zeigen, welche Massen sich beispielsweise in der Stadt Capracotta auf 1400 Meter türmen – das kleine Örtchen gilt wegen seiner Lage aber ohnehin als eine Art inoffizieller »Schneeweltmeister«: Am 5. März 2015 soll hier ein Adriatief innerhalb von 24 Stunden mehr als 250 Zentimeter Schnee gebracht haben; ein Wert der aber bislang noch nicht von Meteorologen bestätigt wurde.
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