Umweltchemikalien: Spermienqualität bei Hunden sinkt
Eine seit 1988 laufende Studie an Hunden kommt zu dem Schluss, dass die Spermienqualität männlicher Hunde deutlich nachgelassen hat. Wie die Gruppe um Richard Lea von der University of Nottingham berichtet, sank bei den untersuchten Hunden der Anteil der Spermien mit normaler Beweglichkeit in diesem Zeitraum von etwa 90 auf etwa 65 Prozent. Dagegen blieb der Anteil der äußerlich fehlgebildeten Samenzellen gleich und die Gesamtspermienzahl stieg im Verlauf der Untersuchung um etwa die Hälfte, so dass die absolute Zahl gesunder Spermien bei den Hunden insgesamt stieg. Lea und seine Gruppe machen dafür Umweltchemikalien wie polychlorierte Bisphenyle, Phthalate und bromierte Aromaten verantwortlich.
Die in der Studie untersuchten Hunde der Rassen Labrador, Golden Retriever und Deutscher Schäferhund stammen aus einem kontrollierten Zuchtprogramm – jedes Jahr wurde nach Angaben der beteiligten Wissenschaftler das Sperma von 40 bis knapp 100 Hunden auf die Eigenschaften der Samenzellen und enthaltene Umweltchemikalien untersucht. Zusätzlich testete die Arbeitsgruppe, wie sich die Reinchemikalien auf die Qualität frisch gewonnenen Spermas auswirkten. Bei letzteren Experimenten fand das Team einen negativen Einfluss eines polychlorierten Bisphenyls und eines Phthalats auf die Vitalität von Spermien und ihre Fähigkeit, geradeaus zu schwimmen – allerdings ist der Effekt gering und wurde am Sperma von lediglich sieben Hunden gemessen. In den Versuchen machte es nach Angaben der Forscher um Lea auch keinen Unterschied, ob sie die Konzentration der Chemikalien um den Faktor 10 oder 100 steigerten.
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