Klimawandel: Verlust der Flora
Deutschlands Pflanzenwelt könnte sich in den nächsten Jahrzehnten dramatisch verändern: Bis zu 20 Prozent der einheimischen Arten gehen womöglich bis 2080 verloren, wenn die Temperaturen um 2,2 Grad Celsius steigen.
Trotz dieser noch moderaten Erwärmung dürften sich die Verbreitungsgebiete vieler Pflanzen verschieben, vermuten Sven Pompe und seine Kollegen vom Helmholtzzentrum für Umweltforschung in Halle. Besonders Ost- und Südwestdeutschland dürften vom Artenschwund betroffen sein, so die Forscher, die die zukünftige Verbreitung von 845 Pflanzenspezies untersuchten – 550 davon in Deutschland vorhanden, der Rest in Europa. Viele Pflanzen litten zudem unter schrumpfenden Verbreitungsgebieten, da ihre Nischen durch den Klimawandel verloren gehen – etwa im Gebirge oder in Mooren.
Insgesamt geht deshalb die Artenvielfalt in der Bundesrepublik zurück, da zuwandernde Gewächse zum Beispiel aus Südeuropa die Verluste nur teilweise ausgleichen können. Wiederum am stärksten dürften sich Ost- und Südwestdeutschland verändern, wo viele Arten durch andere ersetzt werden. Die stärksten Wanderungsgewinne erzielen vor allem die Mittelgebirge im Osten sowie im Süden, wo wärmeliebende Arten höhenwärts vordringen könnten. Um Deutschlands Vegetation vor den gravierendsten Folgen zu bewahren, unterstützen die Forscher deshalb das Ziel, den zukünftigen Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad Celsius zu beschränken. (dl)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben