Ausgestorbene Riesen: Zehn-Meter-Krokodil aus der Wüste
Die Herrschaft der Dinosaurier war im Erdmittelalter nicht unumstritten, wie ein Fossilfund zeigt: die Reste eines besonders beeindruckenden Riesenkrokodils, das Forscher im tunesischen Tataouine aus dem Wüstensand gegraben haben. Der König der Krokos, Machimosaurus rex, wurde zu Lebzeiten vor 120 Millionen Jahren knapp zehn Meter lang und wog um die drei Tonnen. Seine Verwandten galten bislang als gegen Ende der Kreidezeit weltweit verschwunden – womöglich eine vorschnelle Interpretation, meinen die glücklichen Fossilfinder um Federico Fanti von der Universität Bologna.
Das in Tunesien entdeckte Exemplar des einst im seichten Meer heimischen Lauerjägers ist ärgerlich unvollständig, denn es besteht vor allem aus einem Schädelfragment und wenig mehr. Trotzdem deutet dessen Größe darauf hin, dass M. rex die wohl größte bisher entdeckte Spezies im Familienstammbaum der ausgestorbenen marinen Krokodile, der Thalattosuchia ist. Manche der entfernten Süßwasserkrokodil-Verwandten wurden noch größer, so etwa der gelegentlich wohl zwölf Meter lange Sarcosuchus imperator sowie auch Alligatoren der Gattung Deinosuchus.
Der Stammbaumast von Machimosaurus galt unter einigen Experten als vor der Kreidezeit weltweit ausgestorben. Offenbar haben aber an einigen Stellen Vertreter das marine Massenaussterben beim Übergang von Jura- zu Kreidezeit doch noch lange überlebt, wie der Fund belegt – bis der alte Lebensentwurf von moderneren Spezies allmählich verdrängt wurde.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.