Artenvielfalt: Brauchen wir noch Zoos?
Seine Entdeckung war eine Sensation. Wer hätte gedacht, dass sich am Ende des 20. Jahrhunderts noch irgendwo auf der Erde ein so großes Säugetier verbergen könnte? Das Saola bringt immerhin rund 100 Kilogramm auf die Waage und ist mit seinen langen Hörnern auch keine besonders unauffällige Erscheinung. Im undurchdringlichen Regenwald des Annamiten-Gebirges zwischen Vietnam und Laos war es neugierigen Forscheraugen jedoch lange entgangen. Erst 1993 wurde das Huftier wissenschaftlich beschrieben. Und nun steht es kurz vor dem Aussterben.
Nachdem kommerzielle Fallensteller die Bestände schon im Jahr 2015 auf weniger als 100 Tiere dezimiert hatten, sind inzwischen wohl nur noch ein paar verstreute Exemplare übrig. Zwar arbeitet die Saola-Arbeitsgruppe der Weltnaturschutzunion IUCN eng mit den Regierungen von Vietnam und Laos sowie mit verschiedenen Naturschutzorganisationen zusammen, um die geheimnisvollen Waldbewohner zu retten. »Doch trotz aller Anstrengungen war es bisher nicht möglich, das Jagen mit Schlingfallen auf ein vertretbares Maß zu reduzieren, so dass die letzten Saolas überleben könnten«, sagt William Robichaud, der Koordinator der Arbeitsgruppe. In freier Wildbahn habe die Art wohl keine Überlebenschance, warnten er und seine Kollegen im Fachmagazin »Science«. Die letzte Hoffnung sei ein Zuchtprogramm.
»Dafür muss man allerdings möglichst viel über die Eigenheiten der jeweiligen Art wissen«, sagt Volker Homes, der Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ), in dem sich die wissenschaftlich geleiteten Zoos im deutschsprachigen Raum zusammengeschlossen haben. Welche Bedürfnisse haben die Tiere? Was fressen sie? Wie verläuft die Familiengründung? »Da es nur noch so wenige Saolas gibt, wird es schwer, das alles noch rechtzeitig herauszufinden«, befürchtet der Biologe. Das Gleiche gelte zum Beispiel auch für das Sumatra-Nashorn, das Nördliche Breitmaulnashorn oder den Kalifornischen Schweinswal (Vaquita). Alles Arten, die wohl nur in menschlicher Obhut überleben werden. Wenn überhaupt.
Rettung in letzter Minute
Mut machen den Experten jedoch jene Erfolgsgeschichten, in denen Zoos tatsächlich zu einer Arche Noah für solche Aussterbekandidaten geworden sind. Geklappt hat das etwa beim Schwarzfuß-Iltis oder beim Kalifornischen Kondor, beim Europäischen Wisent oder beim Przewalski-Pferd. Sie alle haben in Zoos überlebt und sich vermehrt, so dass sie inzwischen in einigen ihrer alten Lebensräume wieder angesiedelt werden konnten. »Laut Literatur gibt es zwischen 13 und 20 Arten, die durch solche Zuchtprogramme vor dem Aussterben bewahrt wurden«, sagt Heribert Hofer, der Direktor des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin. Seine Kollegin Anke Schirmer ist gerade dabei, nach weiteren, weniger bekannten Beispielen zu fahnden. Und tatsächlich gibt es offenbar noch mehr erfolgreiche Rettungsversuche, als bisher dokumentiert wurden.
In all diesen Projekten steckt allerdings jede Menge Arbeit, Zeit und Geld. »Man kann Zootiere ja nicht einfach frei lassen und hoffen, dass sie schon irgendwie zurechtkommen werden«, betont Volker Homes. Dem Schritt in die Wildnis geht vielmehr eine aufwändige Vorbereitung voraus. So wachsen die für eine Wiederansiedlung vorgesehenen Przewalski-Pferde mit möglichst wenig Kontakt zum Menschen auf. Wenn sie alt genug sind, werden die ausgewählten Kandidaten zunächst in Tschechien gesammelt und treten dann die Reise in ihre zukünftige Heimat in der Mongolei oder im Süden von China an. Dort müssen sie in einem großen, naturnahen Eingewöhnungsgehege zunächst einen der harten Winter überleben, bevor sie endgültig aus menschlicher Obhut entlassen werden.
»Man kann Zootiere nicht einfach freilassen und hoffen, dass sie schon irgendwie zurechtkommen werden«
Volker Homes
»Angesichts dieses Aufwands wäre es natürlich besser, die Art gleich in der Wildbahn zu erhalten«, sagt Volker Homes. Doch was, wenn das nicht klappt? Soll man sie dann einfach aussterben lassen? Manche Kritiker, die das Halten von Wildtieren in Gefangenschaft generell ablehnen, sehen das so. Viele Zoomitarbeiter aber wollen den Kampf um ihre Schützlinge nicht aufgeben. Auch wenn er noch so schwer zu gewinnen ist.
So gab es weltweit im Jahr 2014 rund 1800 internationale und regionale Zuchtprogramme für die verschiedensten Arten und Unterarten – von Menschenaffen über Nashörner und Elefanten bis hin zu Oryx-Antilopen. Für die meisten Arten gibt es so genannte Zuchtkoordinatoren, die festlegen, welche Tiere zwischen den verschiedenen Zoos getauscht werden sollen. Dabei geht es darum, Inzucht zu vermeiden und eine möglichst große genetische Vielfalt zu bewahren. »Ziel ist es, über 100 Jahre mehr als 90 Prozent des genetischen Bestands der Art zu erhalten«, erklärt Volker Homes. Das lässt sich nur durch eine ausgetüftelte Familienplanung erreichen.
Beim Iberischen Luchs etwa sind sich die Experten inzwischen ziemlich sicher, dass er keine genetischen Probleme bekommen wird. Und auch sonst hat sich bei der Zucht und Wiederauswilderung von großen Katzen in letzter Zeit einiges getan. »Da sind heute Dinge möglich, an die vor 10 oder 20 Jahren noch nicht zu denken war«, sagt Volker Homes. So hat ein Forschungsprojekt, an dem auch Wissenschaftler des IZW in Berlin beteiligt waren, das Fortpflanzungsgeschehen des Nordpersischen Leoparden genauer unter die Lupe genommen. Im Jahr 2014 kamen dann im Tierpark Nordhorn in Niedersachsen die weltweit ersten durch künstliche Besamung gezeugten Jungtiere dieser gefleckten Jäger zur Welt. Gleichzeitig sind Experten seit ein paar Jahren dabei, die Leopardenunterart in einigen Gebieten Russlands und des Irans wieder anzusiedeln (PDF).
Amur-Leoparden von 14 auf 57 Exemplare angewachsen
Ähnliche Bemühungen gibt es auch für den Amur-Leoparden, von dem 2007 nur noch 14 bis 20 erwachsene Tiere durch den fernen Osten Russlands streiften. Inzwischen ist der Bestand durch intensive Schutzbemühungen wieder auf etwa 57 Exemplare angewachsen, 12 bis 15 weitere sind in den Norden Chinas eingewandert. Und wenn es nach der Amur Leopard and Tiger Alliance geht, soll es dabei nicht bleiben. Ziel der Gemeinschaftsinitiative von russischen und internationalen Naturschützern ist es, den Bestand in dieser Region auf etwa 100 Tiere aufzustocken und an einer anderen Stelle des ehemaligen Verbreitungsgebiets eine zweite Population aufzubauen. »Dazu könnte man durchaus auch Zootiere verwenden«, meint Volker Homes. In Deutschland beispielsweise wird die vom Aussterben bedrohte Leopardenunterart in den Zoos von Dortmund und Leipzig sowie im Serengeti-Park Hodenhagen in Niedersachsen und im Tierpark Limbach-Oberfrohna in Sachsen gehalten.
Insgesamt haben die VdZ-Zoos allein im Jahr 2016 350 Tiere 28 verschiedener Arten ausgewildert, darunter auch heimische Vertreter wie den Europäischen Nerz, den Eurasischen Luchs und die Wildkatze. Und es sind nicht nur die großen und attraktiven Arten, auf die sich die Bemühungen konzentrieren. Socorrotauben zum Beispiel sind ziemlich unscheinbare Vögel, die nicht mit irgendwelchen Showeinlagen auf sich aufmerksam machen. Die meisten Zoobesucher gehen an ihren Käfigen achtlos vorbei. Doch diese Tiere sind ebenfalls dringend auf eine sichere Arche angewiesen.
Die zutraulichen Vögel, die es nur auf der Insel Socorro vor der mexikanischen Küste gibt, wurden in den 1960er Jahren durch Bejagung und eingeschleppte Hauskatzen massiv dezimiert. In freier Wildbahn wurde die letzte Socorrotaube 1972 beobachtet. Immerhin haben in Zoos in den USA, Europa und Mexiko etwa 150 Artgenossen überlebt, das Zuchtbuch im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms wird am Frankfurter Zoo geführt. Nach einer erfolgreichen Bejagung der Hauskatzen sollen etliche der gezüchteten Tiere in ihre alte Heimat zurückkehren. Die Volieren für die Eingewöhnung stehen bereits.
Eine Lobby nicht nur für die Großen
»Wir machen uns allerdings Sorgen darüber, dass wir solche unscheinbaren Arten verlieren könnten«, sagt Volker Homes. Denn die strenger gewordenen Haltungsvorschriften für Zoobewohner gewähren dem einzelnen Tier heutzutage mehr Raum als in früheren Jahrzehnten, was gleichzeitig bedeutet, dass aus Platzgründen weniger Arten gehalten werden können. »Die Zoos verlieren deshalb an Biodiversität«, erklärt der Biologe. »Und als Erstes trifft es dabei oft jene Arten, nach denen kein Besucher fragt. Eigentlich müssten wir aber nach dem Leitsatz gehen: so viele Arten halten wie möglich unter den bestmöglichen Haltungsbedingungen«.
Dabei sind Säugetiere und Vögel in den Gehegen und Volieren noch am besten vertreten. Arten, die nicht zu den klassischen Zootieren gehören, finden sich in den modernen Archen dagegen bis heute vergleichsweise selten. Doch es gibt durchaus Bestrebungen, das zu ändern. »In den letzten 10 bis 20 Jahren haben Zooexperten zum Beispiel viel Erfahrung mit Meeresaquarien gesammelt«, weiß Volker Homes. Darum werde man künftig einen deutlich größeren Beitrag zum Schutz von Meeresbewohnern leisten können als bisher.
Auch die Insektenwelt ist in manchen Einrichtungen stärker in den Fokus gerückt. Der Tierpark Nordens Ark im schwedischen Sotenäs züchtet, schützt und erforscht beispielsweise nicht nur vierpfotige Stars wie den Schneeleoparden, sondern auch bedrohte Käfer. So haben die dortigen Experten Zuchtmethoden für den Großen Eichenbock und den Hornissenbock entwickelt, die beide im Holz von alten Eichen leben. In menschlicher Obhut sollen sich beide Arten vermehren, so dass dann Tiere zur Stützung der wild lebenden Populationen ausgesetzt werden können.
Auch deutsche Zoos engagieren sich für vernachlässigte Arten. Etliche solcher Einrichtungen haben 2001 gemeinsam mit verschiedenen Naturschutzorganisationen die Stiftung Artenschutz gegründet. Ihr Ziel ist der Erhalt existenziell gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine Lobby und damit auch nicht genug finanzielle Unterstützung gibt. Die Stiftung hat zum Beispiel einen speziellen Fonds für den Schutz von Amphibien eingerichtet. Der hat in den letzten Jahren ganz unterschiedliche Projekte gefördert – von der Verbesserung der Laichgewässer von bayerischen Kammmolchen bis zum Schutz von Stummelfußfröschen in Kolumbien.
Amphibien auf dem Rückzug
»Gerade bei den Amphibien sind die bisher laufenden Schutzprojekte jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein«, sagt Dirk Schmeller vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Denn Frösche, Kröten, Salamander und Co gehören zu den am stärksten bedrohten Wirbeltieren überhaupt. Weltweit sind mehr als 7400 Amphibienarten bekannt, fast jede dritte davon hat die IUCN bereits auf die Rote Liste der gefährdeten Arten gesetzt. Neben dem direkten Fang der Tiere haben besonders Umweltbelastungen und die Zerstörung der Lebensräume zu dieser negativen Entwicklung beigetragen. Und zu allem Überfluss dezimieren auch noch Krankheitserreger wie der berüchtigte »Froschkiller« Batrachochytrium dendrobatidis (Bd) rund um die Welt die Bestände. Mehr als 100 Amphibienarten soll dieser tödliche Pilz Schätzungen zufolge schon ausgerottet haben.
Eine eiserne Reserve von Tieren, die in Bd-freien Refugien in Zoologischen Gärten leben, könnte da ein Hoffnungsschimmer sein, um Arten vor dem Aussterben zu bewahren. Doch wenn in Zoos überhaupt Amphibien gehalten werden, dann sind es häufig besonders spektakuläre Arten wie etwa knallbunte tropische Frösche und nicht nicht unbedingt jene, die am schutzbedürftigsten sind; von einem repräsentativen Querschnitt durch die Amphibienwelt gar nicht zu reden. »Um den zu erhalten, bräuchten wir auf jedem Kontinent einen riesigen Zoo nur für Amphibien«, sagt Dirk Schmeller. Den einzurichten aber wäre extrem aufwändig. Schließlich kommen diese Tiere in allen möglichen Lebensräumen vor, sie haben die unterschiedlichsten Ansprüche und Fortpflanzungsstrategien. Und es ist oft auch gar nicht so einfach, sie zur Reproduktion zu bringen. Denn dazu muss man genau wissen, welche Temperatur, Feuchtigkeit und Lebensraumstruktur die erwachsenen Exemplare brauchen, wie man die Eier behandeln muss und welches Lebendfutter sich für die verschiedenen Entwicklungsstadien eignet.
Und der ganze Aufwand für Tiere, die nicht zu den Publikumsmagneten gehören? »Das können Zoos vielleicht für ein paar Arten leisten«, meint der UFZ-Forscher, »aber bei Weitem nicht für so viele, wie es nötig wäre.« Amphibienexperten haben bereits Methoden entwickelt, um beim Schutz Prioritäten zu setzen. Der Weltzooverband WAZA und die IUCN haben dazu das Projekt Amphibian Ark ins Leben gerufen. Die darin versammelten Fachleute wollen jene Arten identifizieren, die in naher Zukunft auszusterben drohen und bei denen man die Gefährdungsfaktoren nicht schnell genug ausschalten kann. Diese sollen dann gezüchtet werden – und zwar möglichst in ihren Heimatländern.
Kampf dem Salamander-Fresser
Für europäische Arten gibt es solche Bemühungen derzeit noch nicht. Dabei sieht Dirk Schmeller da durchaus Kandidaten, für die eine Arche nötig wäre. So leidet der Feuersalamander massiv unter einem Verwandten des Bd-Pilzes, der sogar noch aggressiver ist.Batrachochytrium salamandrivorans, der »Salamander-Fresser«, frisst den Tieren regelrecht Löcher in die Haut – und verurteilt sie damit zum Tod. In den Niederlanden hat der Pilz zwischen 2010 und 2013 fast alle Feuersalamander getötet. Und auch in anderen europäischen Ländern einschließlich Deutschland ist er bereits aufgetaucht. »Angesichts der sprunghaften Ausbreitung des Pilzes wäre ein Schutzprogramm in menschlicher Obhut sehr wichtig und dringend«, meint Dirk Schmeller.
Auch das wäre jedoch ein aufwändiges Unterfangen, da Feuersalamander sehr ortstreu sind. Um ihre genetische Vielfalt zu erhalten, müsste man daher sämtliche Unterarten, vielleicht sogar einzelne Populationen in Zoos und Zuchtstationen aufnehmen. Die gefangenen Tiere müssten zunächst mit Hilfe von Hautabstrichen auf Pilzbefall getestet werden, damit sie den Erreger nicht in ihr neues Refugium einschleppen. Strenge Quarantänemaßnahmen einschließlich einer Behandlung des verwendeten Wassers wären nötig. Und die Tatsache, dass Amphibien als Ein- und Ausbrecherkönige gelten, die sich gar nicht so leicht von ihren Artgenossen isolieren lassen, macht die Sache nicht einfacher.
Für all diese Schwierigkeiten mögen sich durchaus Lösungen finden lassen. Doch auch dann wäre die Haltung nach Ansicht von Dirk Schmeller nur eine Zwischenlösung. »Eine erfolgreiche Zucht bringt ja nichts, wenn wir keine Lebensräume mehr haben, in denen wir die Tiere ansiedeln können«, findet der Experte. Das Konzept der Arche Noah müsse daher immer mit entsprechenden Bemühungen im Freiland verbunden werden.
Konzept Arche Noah braucht auch Freiland
Heribert Hofer vom Berliner IZW sieht das genauso. »Freiland-Naturschützer und Zoofachleute sollten unbedingt an einem Strang ziehen«, meint der Zoologe. Schließlich haben beide Gruppen Kompetenzen, die für die Rettung einer Art entscheidend sind. Die einen kennen die Lebensräume und Populationen, die anderen haben Erfahrung im direkten Umgang mit den Tieren und mit der Auswilderung. Und manchmal sind die Übergänge zwischen Zoo, Gehege und Freiland ohnehin fließend. Die Alliance for Zero Extinction, in der sich sowohl Zoos als auch verschiedene Naturschutzorganisationen engagieren, konzentriert sich zum Beispiel auf Arten mit sehr kleinen Verbreitungsgebieten. Wenn aber die letzten Überlebenden nur noch auf einem einzigen Berg zu Hause sind, unterscheidet sich ihre Situation ökologisch gesehen nicht allzu sehr von der in einem großen, naturnahen Gehege.
»Da liegt es nahe, alle Experten an einen Tisch zu bringen und eine gemeinsame Strategie zum Schutz der einzelnen Arten zu entwickeln«, sagt Heribert Hofer. Zwar ist es seiner Erfahrung nach manchmal nicht ganz einfach, die traditionelle Trennung zwischen Freiland- und Zoonaturschützern zu überwinden. Alte Vorbehalte und Kommunikationsprobleme können da durchaus hartnäckig sein. Doch die ersten Schritte sind getan.
»Wir haben großes Interesse daran, die Zoowelt mit der Freilandwelt zu vernetzen«, erklärt Volker Homes vom Verband der Zoologischen Gärten. Angesichts des dramatischen Artenschwunds rund um die Welt sei das die einzige Erfolg versprechende Strategie. Denn alle Aussterbekandidaten im Zoo in Sicherheit bringen zu wollen, sei völlig illusorisch. »Wir können insgesamt vielleicht ein paar tausend Arten in menschlicher Obhut halten«, sagt der Experte. Auf der im Dezember 2017 aktualisierten Roten Liste der IUCN stehen derzeit aber 13 267 bedrohte Tierarten (PDF). Und das sind nur die, über die es genügend Informationen gibt, um ihre Situation halbwegs einschätzen zu können. Die Arche hat einfach nicht genug Platz für alle.
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