Hirnforschung: Zwei Wege zum Ziel
Schnell entschließen oder lieber genau abwägen? Je nachdem, welche Strategie wir wählen, verarbeitet das Gehirn die relevanten Informationen anders. Forscher der Vanderbilt University (USA) zeigten nun, dass selbst Makaken unterschiedliche Hirnprozesse aktivieren, wenn sie besonders schnell oder möglichst fehlerlos entscheiden wollen.
Zwei Affen hatten für das Experiment gelernt, innerhalb einer vorgegebenen Zeit bestimmte Figuren aus einer Reihe von Vorlagen auszuwählen. Richard Heitz und Jeffrey Schall überwachten dabei mittels Elektroden, wann Neurone in ihrem frontalen Augenfeld feuerten – einem Areal im Frontallappen, dass unter anderem Augenbewegungen steuert und auf visuelle Reize reagiert.
Trotz Zeitdruck landeten die Affen in sieben von zehn Fällen einen Treffer. Ihr frontales Augenfeld zeigte dabei schon vor Beginn der Aufgabe eine starke Aktivität, es machte sich offenbar bereit für eine schnelle Wahl. Anders bei entspannter Auswahl ohne Zeitvorgabe: Die gemessene Neuronenaktivität sank nun vor Beginn der Aufgabe.
Das Affengehirn scheint also die für die Entscheidung wichtigen Reize jeweils verschieden zu verarbeiten, so die Forscher. Bisher hatten sie vermutet, dass derselbe Prozess unter Stress nur schneller abläuft.
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