Direkt zum Inhalt

detektor.fm: Verbreitung der transeurasischen Sprachen

Lange galt die Verwandtschaft von Türkisch, Japanisch und anderen Sprachen als umstritten. Neue Erkenntnisse aus der Linguistik und anderen Disziplinen liefern nun neue Beweise.
Mann untersucht mit einer Lupe ein Fragezeichen

Türkisch und Japanisch sind zwei Sprachen, die auf den ersten Blick äußerst unterschiedlich erscheinen. Geografische Entfernung, verschiedene Schriftsysteme, verschiedene Kulturräume. Und dennoch: Seit Jahrzehnten gibt es in der Sprachwissenschaft die These der sogenannten altaischen oder transeurasischen Sprachen. Dabei soll es sich um eine Sprachfamilie handeln, die einen gemeinsamen Ursprung aufweist. Als Belege dafür hat man zum Beispiel zahlreiche Ähnlichkeiten in der Grammatik bei Sprachen wie Türkisch oder Japanisch herangezogen. Doch die These wurde weiterhin kontrovers diskutiert. Interdisziplinäre Forschungsgruppe aus Linguistik, Genetik und Archäologie hat jetzt zahlreiche Beweise geliefert, die diese ältere These nun belegt und durch neue Erkenntnisse erweitert. Transeurasische Sprachen haben sich demnach vom Nordosten Chinas aus verbreitet. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Ausbreitung der Landwirtschaft. Besonders die Nutzung von Hirse und Reis in verschiedenen Regionen und ein umfangreicher Vergleich von Vokabular im Bereich der Landwirtschaft liefert neue Erkenntnisse. Archäologische Funde sowie genetische Untersuchungen deuten ebenfalls in diese Richtung und verstärken so die These der Sprachverwandtschaft. Zahlreiche Institute und Forschende aus verschiedenen Ländern haben die Ergebnisse gemeinsam zusammengetragen.

Alle Podcasts im Überblick

Noch mehr hören? Die besten deutschsprachigen Wissens-Podcasts gibt es auf Spektrum.de. Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.