Lexikon der Chemie: Kongorot
Kongorot, das Natriumsalz der Benzidindiazo-bis-1-naphthylamin-4-sulfonsäure. K. bildet ein rotbraunes Pulver (F. > 360 °C), das in Wasser eine kolloidale Lösung ergibt. K. entsteht durch Kupplung von bis-diazotiertem Benzidin mit Naphthionsäure. K. ist ein sekundärer symmetrischer Diazofarbstoff (Benzidinfarbstoff) und dient als substantiver Baumwollfarbstoff. Aus neutraler oder schwach alkalischer Flotte zieht K. direkt auf Baumwolle auf, während gewöhnliche Azofarbstoffe nur Wolle und Seide in saurem Medium anfärben. Nachteilig ist die Lichtunechtheit und Säureempfindlichkeit des K. K. wird ferner als Farbstoff für mikroskopische Präparate (z. B. zur Cytoplasma- und Erythrocytenfärbung) und als Indikator verwendet; bei einem pH-Wert von 3,0 bis 5,2 erfolgt ein Farbumschlag von Blauviolett nach Rot. Mit K. kann man Mineralsäuren von organischen Säuren unterscheiden. K. wurde 1884 von P. Böttiger entdeckt.
Kongopapier ist ein mit nur 0,1%iger wäßriger Kongorotlösung getränktes Filterpapier zum Säurenachweis.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.