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ESA-Merkursonde BepiColombo: Der letzte Merkurvorbeiflug von BepiColombo

Der Nordpol von Merkur mit den Kratern der ewigen Dunkelheit, aufgenommen am 8. Januar 2025 von der ESA-Sonde BepiColombo.

Der Nordpol von Merkur

Am 8. Januar 2025 passierte die ESA-Raumsonde BepiColombo ihren Zielplaneten Merkur zum sechsten und letzten Mal vor ihrer endgültigen Ankunft Ende 2026. Bei dieser Aufnahme war die Kamera auf den Nordpol des Planeten gerichtet. Hier befinden sich zahlreiche Einschlagkrater, auf deren Boden nie ein Sonnenstrahl einfällt, weil die Rotationsachse des Planeten annähernd senkrecht zu dessen Bahnebene um die Sonne steht. Insbesondere gilt das für die drei etwa gleich großen Krater Kandinsky, Tolkien und Gordimer, die eine fast senkrechte Reihe auf dieser Aufnahme nahe der Bildmitte bilden. Der oberhalb liegende und deutlich größere Krater Prokofiev befindet sich nur teilweise im ewigen Schatten, sein Zentralberg wird von der Sonne beleuchtet. Auch im Krater Tolkien, benannt nach dem Buchautor von »Der Herr der Ringe«, ist ein heller Punkt sichtbar.

Im Inneren dieser Krater ist es trotz der extremen Sonnennähe sehr kalt. Radarabtastungen von der Erde aus und die Messdaten der NASA-Raumsonde Messenger lieferten Hinweise darauf, dass hier größere Ansammlungen von Wassereis existieren, ähnlich wie das auch von den Kratern vermutet wird, die sich an den Polen unseres Mondes befinden. Von dieser Region gab es vor dem aktuellen Vorbeiflug von BepiColombo noch keine guten Bilder: Sie sind eine Premiere. Die Aufnahme entstand aus einem Abstand von 787 Kilometern, die räumliche Auflösung beträgt 730 Meter pro Bildpunkt. Die Raumsonde näherte sich Merkur von dessen dunkler Nachtseite her und erreichte dort einen geringsten Abstand zur Oberfläche von 295 Kilometern. Erst danach rückte die von der Sonne beleuchtete Hemisphäre in den Blickbereich der Kameras von BepiColombo.

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