StartseiteBiologieAktuelle Seite: Nager in der GrubeNager in der Grube © Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt (Ausschnitt) © Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt (Ausschnitt) Gila-Monster | Sein Nachfahre macht noch heute den Südwesten der USA unsicher, doch vor 47 Millionen Jahren lebte das Gila-Monster offensichtlich auch im damals tropisch feuchtwarmen Deutschland. Als früher Vertreter dieser Krustenechsen (Helodermatidae) konnten Forscher des Frankfurter Senckenberg-Museums eine etwa 50 Zentimeter lange Echse identifizieren. Die seit der Kreidezeit bekannte Familie gilt wegen ihrer Giftigkeit als Bullbeißer der Echsenwelt. Auch das in Messel gefundene Skelett zeigt schon die typischen Giftrinnen an den Zähnen, die neben der Form des Unterkiefers darauf schließen lassen, dass auch diese Art bereits Giftstoffe produziert hat. © Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt (Ausschnitt) "Anmutiges Wiesel" | Zu den Stars unter den Messelfossilien gehört Leptictidium, das "anmutige Wiesel". Erstmals gruben die Paläontologen um Stephan Schaal ein Jungtier dieser Gattung aus, die am Ende des Eozäns ausgestorben ist. Im Gegensatz zu seinem noch primitiven Gebiss verfügte Leptictidium allerdings schon über einen hochspezialisierten Bewegungsapparat. Der mit 40 Wirbeln außerordentlich lange Schwanz, lange Hinter- und verkürzte Vorderbeine weisen auf eine zweibeinige Fortbewegung hin. © Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt (Ausschnitt) Kopidodon macrognatus | Einem Eichhörnchen ähnelte das urzeitliche Säugetier Kopidodon macrognatus, das auf Bäumen lebte. Diesem Fossil fehlt leider der Kopf, dafür erkannt man den für die Art typischen langen buschigen Schwanz beziehungsweise dessen Hautschatten. © Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt (Ausschnitt) Kopidodon macrognatus | Glücklicherweise blieb aber auch der Schädel des Tiers erhalten, der hier im Detail zu sehen ist. Die langen Eckzähne lassen ein Raubtier vermuten, doch die Backenzähne zeigen die Höcker eines Pflanzen fressenden Huftiers - die Lebensweise von Kopidodon macrognatus ist daher noch rätselhaft. Weitere Erkenntnisse erwarten sich die Forscher von dem gut erhaltenen Mageninhalt des Neufundes - vielleicht führt er sogar auf die Spur der Lieblingsfrucht des Kopidodons. © Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt (Ausschnitt) Weberameise | Unter den nun ausgestellten Funden des Grabunsgjahres 2007 befindet sich auch eine Königin der Weberameisen. Sie ertrank wohl während ihres Hochzeitsflugs im ehemaligen Messelsee. Die Nachfahren der Gattung Oecophyla sind heute noch in den Tropen Afrikas und Südostasiens zu finden. Ihre Nester bestehen aus lebenden Blättern, die die Arbeiterinnen mit Hilfe der von den Larven produzierten Seide weben. © Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt (Ausschnitt) Blattschneiderbiene | Zu den besonderen Belegen fossiler Insekten zählt der vollständig erhaltene Fund einer Blattschneiderbiene. Ihre Merkmale zeigen allerdings, dass die in Messel entdeckte Art trotz ihres Namens keine Blätter schnitt. Im Gegensatz zu "echten" Blattschneiderbienen hat Friccomelissa schopowi ihr Nest vermutlich mit Hilfe anderer pflanzlicher Materialien gebaut. © Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt (Ausschnitt) Prachtkäfer | Sehr attraktiv präsentiert sich dieser zur Familie der Bupestridae gehörende, metallisch schimmernde Prachtkäfer. Auch nach 47 Millionen Jahren zeigt Psiloptera noch eine hübsche Färbung: "Die schillernde Buntheit beruht auf den Strukturfarben und entsteht durch Lichtbrechung an den verschiedenen Schichten des in den Flügeln vorhandenen Chitins", erläutert die Grabungsleiterin Sonja Wedmann. Die Versteinerung tat diesem Phänomen keinen Abbruch. © Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt (Ausschnitt) Urzeit-Nager | Dieser Neufund eines Nagers aus der Gattung Masillamys ist nahezu komplett erhalten und lässt fossile Reste des Mageninhalts erkennen. Die ausgezeichnet erhaltenen Körperumrisse zeigen einen Hautschatten, der darauf schließen lässt, dass einer der ältesten Nager der Erdgeschichte einen dichten kurzhaarigen Pelz trug. Die spezialisierten, meißelförmigen Schneidezähne lassen zudem sofort einen echten Nager erkennen.
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EvolutionEvolution findet täglich statt - im Kleinen wie im Großen. Und auch der Blick in die Vergangenheit ist lohnend, denn die Biologen füllen immer mehr Lücken im Stammbaum des Lebens.
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