Kompaktlexikon der Biologie: Falconiformes
Falconiformes, Greifvögel, Ord. der Vögel mit etwa 280 nahezu weltweit verbreiteten Arten, die 14-115 cm groß sind und einen kurzen, hakig gekrümmten Oberschnabel sowie meist kräftige, gekrümmte Krallen besitzen. An der Schnabelbasis befindet sich eine federfreie Wachshaut oberhalb der Nasenlöcher. Das Gefieder ist vorwiegend braun, grau und schwarz, die Iris ist meist gelb, braun oder rot, z.T. verschieden bei Alt- und Jungvögeln. Die für das räumliche Sehen bei der Jagd wichtige Überschneidung der Gesichtsfelder beider Augen umfasst 35-50°. Durch eine hohe Sehzellendichte auf der Netzhaut beträgt die Sehschärfe das Zwei- bis Vierfache, an den beiden Sehgruben das Achtfache des Auflösungsvermögens des menschlichen Auges. Die Flügel sind bei segelnden und kreisenden Arten wie Bussarden, Adlern und Geiern lang und breit gefächert, bei Kurzstreckenjägern in baumbestandenen Landschaften wie den Habichten sind sie breit und kurz und bei Falken, die ihre Beute auf offener Fläche mit großer Geschwindigkeit im Sturzflug jagen, sind die Flügel lang und spitz. Manche Arten, so z.B. der Turmfalke können „rütteln“, d.h. durch schnelle Flügelschläge mit steil gestellten Flügeln auf der Stelle fliegen.
Die systematische Einteilung der F. ist sehr umstritten. Unstrittig ist wohl, dass die früher auch zu ihnen gestellten Neuweltgeier (Cathartidae) zu den Storchenvögeln (Ciconiiformes) gehören, doch auch die Zusammengehörigkeit der anderen Fam. Falken (Falconidae), Habichtartige (Accipitridae), Sekretäre (Sagittariidae) ist nicht eindeutig geklärt. – Viele Arten der F. sind in ihrem Bestand gefährdet, alle Arten sind geschützt.
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