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Kompaktlexikon der Biologie: Naturschutz

Naturschutz, Gesamtheit aller Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege von besiedelter und unbesiedelter Natur als Lebensgrundlage für den Menschen und für seine Erholung. In Deutschland bildet das Bundesnaturschutzgesetz den Rahmen für die von den einzelnen Ländern zu erlassenden N.-Bestimmungen. Mit diesem Gesetz sollen „die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, die Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, die Pflanzen- und Tierwelt sowie die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur und Landschaft als Lebensgrundlage des Menschen ... nachhaltig gesichert werden“. Der N. umfasst Maßnahmen des Artenschutzes und des Biotopschutzes. Um einen Überblick darüber zu haben, welche Arten in welchem Ausmaß gefährdet sind, werden so genannte Rote Listen erstellt, in denen die Veränderungen im Pflanzen- und Tierbestand berücksichtigt und bewertet werden. Auf internationaler Ebene ist der Artenschutz durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) geregelt.

Da das Aussterben von Arten wesentlich mit der Veränderung und Zerstörung von Lebensräumen zusammenhängt, gehört zu den wichtigsten Maßnahmen des N. der Biotopschutz. Im Naturschutzgesetz von Deutschland ist geregelt, welche Gebiete als Schutzgebiete ausgewiesen sind und welche Objekte zu schützen sind. Besondere Schutzgebiete sind Naturschutzgebiete, Nationalparks, Landschaftsschutzgebiete, Naturparks und Biosphärenreservate. Dem Schutz von Objekten dienen Naturdenkmäler und geschützte Landschaftbestandteile (z.B. Alleen, Hecken). Nach der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes (Juli 2001) sollen in Zukunft mindestens ein Zehntel der Fläche Deutschlands zu einem Biotopverbund (Biotopvernetzung) gehören. Wichtige Organisationen des nationalen N. sind der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und der NABU (Naturschutzbund Deutschland). Dem internationalen N. dienen u.a. Organisationen wie die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) und der WWF (Worldwide Fund for Nature). Umweltschutz, Natura 2000, Renaturierung, Auswilderung, Artensterben, biologische Vielfalt

Literatur: Jedicke, E.: Adressbuch Naturschutz und Landschaftsplanung, Stuttgart 1999. – Naturschutz in Entwicklungsländern. Neue Ansätze für den Erhalt der biologischen Vielfalt, Heidelberg 2000.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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