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Lexikon der Chemie: Americium

Americium, Symbol Am, radioaktives, nur künstlich, durch Kernreaktionen zugängliches chem. Element aus der III. Nebengruppe des Periodensystems, der Gruppe der Actinoide zugehöriges Transuran, Schwermetall; Z 95, stabilstes Isotop: 243Am (α-Strahler, Halbwertszeit 7400 a) Wertigkeit III, ferner II, IV, V, VI, VII, D. 13,671 g cm-3, F. 1173 °C, Kp. 2610 °C, Standardelektrodenpotential (Am/Am3+) -2,320 V.

A. ist ein silberweißes, sehr geschmeidiges, in zwei Modifikationen auftretendes Metall, das in seinen chem. Eigenschaften stark dem Plutonium ähnelt und durch Reduktion von Americium(III)-fluorid mit Barium bei 1100 bis 1200 °C oder durch Reduktion von Americium(IV)-oxid mit Lanthan gewonnen werden kann. Bei der Anreicherung von A. verwendet man Lanthanide als Trägersubstanzen, von diesen läßt sich A. durch fraktionierte Fluoridfällung trennen, da Americium(III)-fluorid etwas leichter löslich als die Lanthanoidfluoride ist.

A. wurde 1944 von Seaborg, James, Morgan und Ghiorso in Form des Isotops 241Am als Produkt der Neutroneneinwirkung auf Plutonium-239 im Kernreaktor entdeckt:



Americium-241 (α; 433 a) steht heute im 100-g-Maßstab zur Verfügung. Als α-Strahler geht es in das langlebige Neptunium-237 über. Auch das stabilste Americiumisotop 243Am wird durch Neutroneneinwirkung auf Plutonium-239 gewonnen und ist gegenwärtig in 10-g-Mengen verfügbar.

Die analytische Bestimmung von A. erfolgt radiometrisch, spektralphotometrisch oder gravimetrisch durch Fällung als Americium(III)-hydroxid oder -oxalat und Verglühen zum Dioxid, AmO2, oberhalb 450 °C.

A. erhielt seinen Namen in Parallele zu dem eine analoge Elektronenkonfiguration aufweisenden Lanthanoidenelement Europium.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
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Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
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Dr. Günter Kraus, Halle
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Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
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Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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