Lexikon der Chemie: Aufkohlen
Aufkohlen, das Auflegieren von Stählen mit Kohlenstoff unter Bildung von Mischkristallen und Carbiden. Wird das A. als Oberflächenbehandlungsverfahren zur Erhöhung des Verschleißwiderstandes bei kohlenstoffarmen Einsatzstählen (< 0,2 % Kohlenstoff) angewandt, so bezeichnet man es auch als Einsetzen oder Zementieren. Das A. kann mit festen, flüssigen oder gasförmigen Kohlungsmitteln vorgenommen werden. Am wirtschaftlichsten und besten regelbar ist das A. mit Gemischen aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Das A. wird bei etwa 900 °C durchgeführt. Die Randzone des Werkstücks soll einen C-Gehalt von etwa 0,7 bis 0,8 % erreichen. Das Härten und Anlassen des aufgekohlten Werkstückes wird als Einsatzhärten bezeichnet. Wird das A. unter gleichzeitiger Aufnahme von Stickstoff an der Werkstückoberfläche ausgeführt, so wird das Verfahren als Carbonitrieren bezeichnet.
Die unerwünschte Aufnahme von Kohlenstoff in das Metallgefüge vermindert die Korrosionsresistenz von Stählen.
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