Lexikon der Chemie: Ausfrieren
Ausfrieren, das Überführen von Dampf oder Flüssigkeit in den festen Zustand durch Abkühlung im Bereich tiefer Temperaturen unterhalb 0 °C bis zum Sublimationspunkt (Desublimieren) oder bis zum Erstarrungspunkt (Erstarren, Kristallisieren). Beim Abkühlen von Lösungen unter die Erstarrungstemperatur des reinen Lösungsmittels kann dieses vom Erstarrungsbeginn an zunächst allein in reiner Form ausfrieren. Dadurch wird die Konzentration des gelösten Stoffes in der verbleibenden flüssigen Phase erhöht, wobei die Temperatur stetig bis zum eutektischen Punkt sinkt. Die restliche Erstarrung vollzieht sich dann bei der konstanten eutektischen Temperatur als der minimalen Temperatur dieser Phasenumwandlung flüssig-fest.
Zum Trocknen von Gasen wendet man das A. in Kühlfallen oder Adsorptionsfallen an, um Wasserdampf und/oder andere kondensierbare dampfförmige Bestandteile durch Abkühlen auf etwa -20 bis -100 °C wirksam abzuscheiden.
Ähnliches gilt für die Reinigung von Abluft oder Abgas. Durch A. kann man die Emissions-Grenzwerte insbesondere gasförmiger organischer Schadstoffe einhalten. Dazu sind u. U. -120 bis -170 °C erforderlich.
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