Lexikon der Chemie: Autoxidation
Autoxidation, Oxidation chemischer Verbindungen mit Luftsauerstoff bei Normaltemperatur oder wenig erhöhter Temperatur. Bei der A. wird meist molekularer Sauerstoff von einem Teil des zu oxidierenden Moleküls unter Bildung peroxidartiger Verbindungen angelagert, die dann andere Moleküle des gleichen oder eines anderen Stoffes oxidieren. Stoffe, die von molekularem Sauerstoff unmittelbar oxidiert werden können, nennt man Autoxidatoren, z. B. Natriumsulfit oder in Palladium gelöster Wasserstoff. Wenn eine Substanz dagegen nur bei Anwesenheit von Autoxidatoren oxidiert werden kann, bezeichnet man sie als Akzeptor, ihre Oxidation geschieht durch peroxidartige Intermediate der Autoxidatoren, z. B. Ammoniak, Kohlenmonoxid, lodwasserstoff und Oxalsäure. Die A. läuft zumeist nach einem Radikalmechanismus ab. In der Technik wichtige A. sind die Oxidation von Cumen (Hock-Verfahren) und die Trocknung von trocknenden Ölen, z. B. Leinöl. Unerwünschte A. sind das Rosten von Eisen, die Alterung von Kautschuk, die Verharzung von Kraft- und Schmierstoffen, das Ranzigwerden von natürlichen Fetten und Ölen sowie die Selbstentzündung von feuchtem Heu und Stroh. Diese A. können durch Zusatz von Antioxidantien oder Stabilisatoren verhindert bzw. verzögert werden.
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