Lexikon der Chemie: Eisencarbonyle
Eisencarbonyle. Pentacarbonyleisen(0), [Fe(CO)5], giftige, ölige, gelbe Flüssigkeit; D. 1,45 g cm-3, F. 20,5 °C, Kp. 103 °C. Man erhält Fe(CO)5, einen trigonal-bipyramidal gebauten Eisen(0)-komplex, im technischen Maßstab durch Umsetzung von feinverteiltem Eisen mit Kohlenmonoxid bei etwa 200 °C und 15 bis 30 MPa. Mit Luft bildet Fe(CO)5 explosive Gemische, mit Halogenen reagiert es bei tieferer Temperatur zu Eisencarbonylhalogeniden, Fe(CO)4X2, während mit starken Laugen über die Basenreaktion Carbonylferrat(-II) [Fe(CO)4]2- entsteht: Fe(CO)5 + 4 OH- → Fe(CO)42-+ 2 H2O + CO32-. Protonierung von [Fe(CO)4]2- führt zu Eisencarbonylwasserstoff, H2Fe(CO)4, einer farblosen bis schwach gelben, widerlich riechenden Flüssigkeit, F. -68 bis -70 °C, die sich bereits oberhalb -10 °C unter schwacher Rotfärbung zersetzt. Bei Lichteinwirkung geht Fe(CO)5 über in das Zweikerncarbonyl (Enneacarbonyl) Fe2(CO)9, goldgelbe, pseudohexagonale Blättchen, D. 2,08 g cm-3, F. 100 °C (Z.). Beim Erhitzen auf über 150 °C entsteht unter CO-Abspaltung elementares Eisen (Carbonyleisen). Das Dreikerncarbonyl Fe3(CO)12 erhält man als tiefgrüne, monokline Prismen, D. 1,996 g cm-3, F. 140 °C (Z.), durch Oxidation von [Fe(CO)4]2- .
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