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Lexikon der Chemie: Eisenchloride

Eisenchloride. Eisen(II)-chlorid, FeCl2 weiße, sublimierbare, sehr hygroskopische monokline Prismen, D. 3,16 g cm-3, F. 674 °C. Man erhält FeCl2 durch Erhitzen von Eisen im Chlorwasserstoffstrom oder durch Reduktion von Eisen(III)-chlorid. Aus wäßriger Lösung, die man auch direkt durch Auflösen von Eisen in Salzsäure erhält, kristallisiert das blaßgrüne Dichlorotetraaquoeisen(II)-Hydrat [FeCl2(H2O)4]·2 H2O aus. FeCl2 wird als Reduktionsmittel, als Beize in der Färberei und für pharmazeutische Präparate verwendet.

Eisen(III)-chlorid, FeCl3 dunkelgrüne, in Durchsicht rotbraune, metallglänzende, hexagonale Kristalle; D. 2,898 g cm-3, F. 306 °C. FeCl3 ist sublimierbar, bei 400 °C entspricht die Dampfdichte der Formel Fe2Cl6, bei 800 °C liegen FeCl3-Moleküle vor. FeCl3 ist in Wasser sowie in organischen Solvenzien, z. B. Ethanol, Aceton oder Diethylether, gut löslich, aus Wasser kristallisieren Hydrate; das Eisen(III)-chlorid des Handels ist das gelbe Hexahydrat, das in fester Phase als Chlorokomplex [FeCl2(H2O)4]Cl·2 H2O, F. 37 °C, vorliegt. Mit Chloridionen reagiert FeCl3 zu Chlorokomplexen [FeCl4]-, [FeCl6]3- und [Fe2Cl9]3-. FeCl3 ist sehr hygroskopisch und zerfließt an der Luft zu einer öligen Flüssigkeit (Eisenöl). In wäßriger Lösung erleidet FeCl3 Hydrolyse, wobei über gelbbraune Hydroxokomplexe kolloides, rotbraunes Eisen(III)-hydroxid Fe2O3 ·x H2O gebildet wird. Man erhält FeCl3 durch Überleiten von Chlor über Eisenschrott bei etwa 650 °C, als Nebenprodukt fällt es beim chlorierenden Aufschluß eisenhaltiger oxidischer Erze an. Seine Hydrate werden durch Reaktion von Eisen(III)-oxid und Salzsäure gewonnen. Man verwendet FeCl3 als Beize in der Färberei und Textildruckerei, als Oxidationsmittel und Chlorüberträger, bei der Aufarbeitung von Kupfer- und Silbererzen, zur Herstellung gedruckter Schaltungen, zum Ätzen von Kupfertiefdrucken, bei der Photogravur und zur Herstellung von Tinte. Es ist von Bedeutung bei der Wasseraufbereitung. Da FeCl3 Eiweiß zum Koagulieren bringt, dient damit getränkte Watte zur Blutstillung.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
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Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
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Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
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Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
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Redaktion:
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