Lexikon der Chemie: Fluoride
Fluoride, salzartige, kovalente oder koordinationspolymere Verbindungen, die Fluor als elektronegativen Bindungspartner enthalten. Elektropositive Alkali- und Erdalkalimetalle bilden salzartige F. des Typs MF und MF2. Einige Bedeutung haben auch Hydrogenfluoride, z. B. Kalium-hydrogendifluorid KHF2; das lineare Hydrogendifluorid-Anion [FHF]- kann durch Anlagerung weiterer HF-Moleküle in winklige Anionen, H2F3-([FHFHF]-) oder H3F4- übergehen, wie sie in sauren Fluoriden KF·2 HF und KF·3 HF vorliegen.
|
Kovalente F. sind für Nichtmetalle und Übergangsmetalle in hohen Oxidationsstufen typisch, z. B. Bortrifluorid BF3, Siliciumtetrafluorid SiF4, Phosphorpentafluorid P5 Schwefelhexafluorid SF6, Uran(VI)-fluorid UF6, Wolfram(VI)-fluorid WF6, Rhenium(VII)-fluorid ReF7 und Osmium(VII)-fluorid OsF7. Koordinationspolymere F. sind Übergangsmetallverbindungen mittlerer Oxidationsstufen, wie sie z. B. in Eisen(II)-fluorid FeF2 oder Cobalt(II)-fluorid CoF2 vorliegen. Viele Metall- und auch Nichtmetallfluoride bilden mit Alkalifluoriden Fluorokomplexe, z. B. M3AlF6, MBF4, M2SiF6, M3FeF6 und M2ReF6.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.