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Lexikon der Chemie: Nephelometrie

Nephelometrie, optisches Analysenverfahren zur quantitativen Bestimmung des Feststoffanteils in Suspensionen oder Aerosolen aus der Intensität des Streulichtes, das infolge des Tyndall-Effektes an schwebenden Teilchen entsteht. Ein Zusammenhang zwischen Trübungsgrad und Gehalt an trübenden Stoffen ist durch die Rayleigh-Gleichung gegeben:



,

wonach die von einer trüben Lösung gestreute Lichtintensität I proportional der einfallenden Strahlung I0, der Teilchenzahl n und der sechsten Potenz des Durchmessers d der Teilchen sowie umgekehrt proportional dem Quadrat des Abstandes r vom beleuchteten Volumenelement und der vierten Potenz der Wellenlänge λ des einfallenden Lichtes ist. Unter gleichen Bedingungen und bei gleicher Größe der streuenden Teilchen ist die Intensität des Streulichtes also der Anzahl der streuenden Teilchen proportional, was zur quantitativen Analyse ausgenutzt werden kann. Wichtigste Voraussetzung ist das Herstellen von Suspensionen mit reproduzierbarer Teilchengröße. Die Intensität der Streustrahlung läßt sich entweder direkt messen (Streulichtmessung) oder aus der Schwächung des durchgelassenen Lichtes indirekt ermitteln (Abb.). Die Streulichtmessung (Tyndallometrie) wird meist im rechten Winkel zur Primärstrahlung vorgenommen. Bei der Trübungsmessung (Turbidimetrie) wird der Teil der Primärstrahlung, der gestreut wird, aus der Differenz von eingestrahltem und durchgelassenem Licht ermittelt.



Nephelometrie. Abb.: Schematische Darstellung nephelometrischer Messungen.

Die in der N. verwendeten Geräte werden als Nephelometer bezeichnet. Die meisten kommerziellen Photometer können mit einem Zusatz ausgerüstet werden, so daß damit nephelometrische Messungen vorgenommen werden können. Die N. dient vorwiegend zur Bestimmung sehr kleiner Konzentrationen, z. B. des Chlorid- oder Sulfatgehaltes in Wasser aus der mit Silbernitrat bzw. Bariumchlorid hervorgerufenen Trübung. Ferner kann die N. generell zum Verfolgen von Trübungs- und Fällungsreaktionen, zur Konzentrationsbestimmung von Milchfett, Viskose, Enzymen, Eiweißfraktionen oder von Phosphat als Strychnin-Molybdatophosphat sowie zur Endpunktsbestimmung bei Fällungstitrationen angewendet werden.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
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Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
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Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
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Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
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Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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