Lexikon der Chemie: Polyvinylalkohol
Polyvinylalkohol, Abk. PVAL, -[CH2-CHOH-]n, ein Thermoplast, D. 1,25 bis 1,35 g cm-3, in Wasser löslich, in allen gebräuchlichen Lösungsmitteln jedoch unlöslich. Trockenere P. ist sehr spröde, weshalb man mitunter einen gewissen Anteil Wasser oder weichmachender Produkte, wie Ethylenglycol und Glycerin, zusetzt. Man erhält P. aus Polyvinylacetat durch Umsetzung mit Methanol. Die wäßrigen Lösungen von P. werden als Stabilisatoren, als Klebstoffe, als Verdickungsmittel für verschiedene Kunststoffemulsionen, zur Herstellung von pharmazeutischen Artikeln wie Salben und Emulsionen und zum Imprägnieren von Papieren, Pappen und Geweben verwendet. Weiterhin werden aus P. öl- und lösungsmittelbeständige Schläuche und Dichtungen produziert. Folien aus P. dienen als gasundurchlässiges Verpackungsmaterial für Seifen, Medikamente, Waschmittel und Farbstoffe. Durch Einleiten von Luft in eine Lösung von P., Formaldehyd und Säure kann man synthetische Badeschwämme herstellen. P. kann auch zu Chemiefasern verarbeitet werden. Durch eine chem. Nachbehandlung (z. B. Vernetzung mit Formaldehyd) können die Fasern wasserunlöslich gemacht werden. Schließlich ist P. für die Herstellung von Polyvinylacetalen von Bedeutung.
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